Rainer Girardi
AusländerInnen in Südtirol: ein Sozialprofil
Südtirol war bis vor wenigen Jahren ein Auswanderungsland. In der zweiten Nachkriegszeit erlebte Südtirol einen Bevölkerungszuwachs, der vor allem durch die RückoptantInnen bedingt war. Diese Phase dauerte bis etwa in die Mitte der 1950er-Jahre, nachdem der Wanderungssaldo 40 Jahre lang wieder negativ ausfiel – es wanderten wieder mehr Personen aus Südtirol aus als ein (vgl. Astat 2002, 10).
Im Zuge der geopolitischen Umwälzungen nach dem Fall der Berliner Mauer und insbesondere der Balkankriege Anfang der 1990er-Jahre änderte sich dieser Trend. Die erste bedeutende Einwanderungswelle, die Südtirol in jüngster Zeit miterlebte, bestand aus Kriegsflüchtlingen aus dem ehemaligen Jugoslawien. In den darauf folgenden Jahren sind Personen aus (Nord-)Afrika und Südamerika, dann aus Asien und erst in den letzten Jahren aus dem Osten Europas nach Südtirol gezogen. Die Migrantenbevölkerung wurde parallel dazu zunehmend weiblicher.
Ist Südtirol also ein Einwanderungsland geworden? Zum Teil schon, obwohl es auch zahlreiche SüdtirolerInnen gibt, die im Ausland wohnen und arbeiten und die sich durch verschiedene Netzwerke wie „Südstern“ oder jenes der „Arbeitsstelle für Heimatferne“ des KVW in Kontakt halten.
Die Zahl der AusländerInnen in Südtirol beläuft sich hingegen am 31.12.2007 laut Angaben der Meldeämter auf 32.549, auch wenn die Caritas/Migrantes ihre Schätzung auf 41.797 anlegt. Die Zahl ist in den letzten zehn Jahren konstant gestiegen, ohne dass es einen „Migrationsboom“ gegeben hätte – Ende 1997 waren es 10.534 (vgl. Astat 1998, 61).
Die zwei meistvertretenen Nationen sind Albanien und Deutschland, mit jeweils 4.387 und 4.269 Personen. Weiters leben Personen aus Marokko (2.675), Serbien und Montenegro (2.503), Pakistan (1.987), Mazedonien, der Slowakei, Österreich, Rumänien und aus weiteren 113 Ländern in Südtirol. Deutsche und österreichische StaatsbürgerInnen waren gemeinsam mit Personen aus dem damaligen Jugoslawien bereits 1999 stark in Südtirol vertreten. Die mittlerweile am schnellsten gewachsene Gruppe ist jene der AlbanerInnen.
Kennzeichnend für Südtirol ist, dass es sich bei der ausländischen um eine sehr junge Bevölkerung handelt, die somit einerseits in großem Maße am Arbeitsmarkt teilnimmt, Reichtum schafft und in die Landeskassen verhältnismäßig mehr einzahlt als die einheimische Bevölkerung, andererseits in geringerem Maße mit dem Alter verbundene Leistungen im sozialen, vorsorglichen, fürsorglichen und sanitären Bereich beansprucht und daher wenig auf dem Landeshaushalt lastet. Außerdem sorgt die ausländische Bevölkerung durch ihre hohe Geburtenrate verhältnismäßig stärker für das demografische Gleichgewicht als die einheimische Bevölkerung.
Abbildung 1: Wanderungssaldo in Südtirol – 1940–2000
Quelle: Astat 2002, 10
Abbildung 2: Altersstruktur der einheimischen und ausländischen Bevölkerung im Vergleich 2007
Quelle: Istat-Daten, Ausarbeitung der Landesbeobachtungsstelle zur Einwanderung
Abbildung 3: Herkunftsländer (1999 und 2007)
Quelle: Astat-Daten, Ausarbeitung der Landesbeobachtungsstelle zur Einwanderung
1. „Ausländer sind kriminell veranlagt!“
Ein sehr umstrittenes Thema hängt mit der Sicherheit und der Kriminalitätsrate der AusländerInnen zusammen. Stimmt es, dass AusländerInnen sich öfter straffällig machen als Einheimische, wie am Stammtisch oft behauptet wird?
Laut Innenministerium befinden sich unter den 51.763 Gefängnisinsassen Italiens 19.583 AusländerInnen (37,8 %). In vielen Vergehen sind AusländerInnen überrepräsentiert. So begehen sie 31 Prozent der Morde und Mordversuche, 39 Prozent der Vergewaltigungen, 27 Prozent der Körperverletzungen, 51 Prozent der Wohnungsdiebstähle und 38 Prozent der Autodiebstähle (vgl. Innenministerium 2007).
Stimmt folglich die Gleichung Ausländer ist gleich kriminell? Keineswegs.
In erster Linie muss man bedenken, „che fra gli stranieri [sono] sovrarappresentati i giovani maschi, che in tutto il mondo [commettono] più frequentemente reati“ (vgl. Barbagli 1998, 23). Ebenso können einige Vergehen wie der illegale Aufenthalt nur von AusländerInnen begangen werden. Von grundlegender Bedeutung ist weiters die Unterscheidung zwischen einerseits legalen, regulären und andererseits illegalen beziehungsweise irregulären EinwandererInnen. „A un 5 % di immigrati regolari in Italia“, schrieb das Innenministerium am 20.06.2007, „è ascrivibile, infatti, un tasso del 5 % di criminalità, con un rapporto tra le percentuali pari a quello rilevabile per i reati commessi da cittadini italiani.“ Schließlich darf man nicht vergessen, dass Ausländer, aber besonders Ausländerinnen, ein besonders schwaches und exponiertes Glied der Gesellschaft sind und daher sehr viel öfter als Italiener und Italienerinnen kriminellen Taten zum Opfer fallen.
Dass die Gleichung zwischen Anstieg der Zuwanderung von AusländerInnen und dem Anstieg der Kriminalität nicht aufgeht, haben zahlreiche Studien ergeben, neulich auch eine der Banca d’Italia (vgl. Bianchi/Buonanno/Pinotti 2008). Dies bestätigen auch die Daten der Quästur von Bozen über die Kriminalität in Südtirol. Aus einem Vergleich zwischen den ersten neun Monaten der Jahre 2007 und 2008 geht ein Rückgang von 17 Prozent der hier registrierten Strafvergehen hervor. Gerade bei Vergehen, die allzu gerne mit Ausländerinnen in Verbindung gebracht werden wie Diebstahl, Taschendiebstahl und Ladendiebstahl wurde ein Minus von 19 bis 25 Prozent registriert, die Diebstähle in Wohnungen gingen gar von fünf auf null zurück – und das alles in einem Zeitraum, in dem die Zuwanderung von AusländerInnen auf demselben Gebiet zugenommen hat. Allein Sexualdelikte sind in besagtem Zeitraum um 3 Prozent gestiegen; ebenso wurden mehr Personen (71 gegen 48 vom Vorjahr) wegen Drogenhandels angezeigt, was auf eine verstärkte Kontrolle vonseiten der Sicherheitskräfte zurückzuführen ist (vgl. Quästur Bozen 2008).
Die Kriminalitätsrate liegt in Südtirol somit vorbildhaft tief. Die Sicherheitslage wird auch von der von vielen Seiten gefürchteten Einwanderung nicht im Geringsten beeinträchtigt. Dies hängt sicher einerseits damit zusammen, dass die starke soziale Kontrolle in Südtirol immer schon zu einer geringen Kriminalitätsrate geführt hat. Andererseits ist Südtirol kein Grenz- oder Durchzugsgebiet von MigrantInnen, sondern ein Territorium, in das sich Personen begeben, die sich regulär in Italien aufhalten, ein längerfristiges Migrationsprogramm aufweisen, eine Arbeit haben und in vielen Fällen bereits mit der ganzen Familie hier leben. Südtirol ist übrigens jene Provinz Italiens, in der prozentuell die meisten AusländerInnen eine langfristige Aufenthaltskarte besitzen, anstatt einer einfachen Aufenthaltsgenehmigung für kurze Dauer. Zusammen mit einer bisher doch sehr günstigen Konjunktur am Arbeitsmarkt haben alle diese Faktoren dazu geführt, dass MigrantInnen der ersten so wie der zweiten Generation in Südtirol ein stabiles, längerfristiges Lebensprojekt entwickelt haben oder entwickeln wollen, sich in Südtirol zu einem großen Teil sehr wohl fühlen, Südtirol zum Teil als die eigene Heimat betrachten und somit eine geringe Tendenz zu kriminellen Handlungen aufweisen (vgl. Landesbeobachtungsstelle zur Einwanderung 2006).
2. „Ausländer werden bevorzugt!“
Einige politische Parteien und Bewegungen behaupten, dass ZuwandererInnen in Südtirol überaus gut behandelt und gegenüber der einheimischen Bevölkerung gar bevorzugt werden. Sie bekämen alle eine Sozialwohnung und würden von Landesbeiträgen in vielen Bereichen regelrecht überschüttet werden. Es sei verständlich, dass sich AusländerInnen in Südtirol wohlfühlen, da sie hierher kämen, um „abzuzocken“.
Die Wirklichkeit spricht jedoch eine andere Sprache. Bis 30. Juni 2007 wurden lediglich 4,24 Prozent der Wohnungen an AusländerInnen vergeben (vgl. Wohnbauinstitut 2007). Bei einem Ausländeranteil unter der Bevölkerung von damals (hochgerechnet) etwa 6 Prozent ist diese Bevölkerungsschicht im öffentlichen Wohnbau sogar unterrepräsentiert. AusländerInnen werden außerdem am freien Mietmarkt stark diskriminiert, was aus einer einfachen Betrachtung der Inserate in Zeitungen und im Internet deutlich ersichtlich ist. AusländerInnen sind somit stärker auf die Vergabe von öffentlichen Wohnungen angewiesen als Einheimische.
Ganz anders sieht das Bild freilich beim Mietgeld des Landes aus, von dem bis zum selben Zeitraum 35,1 Prozent an AusländerInnen ging. Mehrere Umstände liegen dieser Situation zugrunde. Aus der Volkszählung von 2001 ging hervor, dass 70,6 Prozent der gesamten Bevölkerung ein Eigenheim besaß (vgl. Astat 2005, 14) und somit als Anwärter des Mietgeldes gar nicht infrage kam – jedenfalls nicht als „direkte“ EmpfängerInnen. Das gesamte ausbezahlte Mietgeld fließt nämlich letztendlich in die Taschen der Vermieter, die fast ausschließlich Einheimische sind. Bei der ausländischen Bevölkerung aus „armen“ Ländern liegt der Anteil der WohnungsbesitzerInnen hingegen bei 7,9 Prozent (vgl. Landesbeobachtungsstelle zur Einwanderung 2007, 78). Der Kreis der potenziell am Mietgeld Interessierten besteht somit aus etwa 135.000 Einheimischen und etwa 23.000 bis 26.000 AusländerInnen. Wenn man noch dazu bedenkt, dass es sich bei AusländerInnen um eine Bevölkerungskategorie handelt, die im Schnitt ein sehr viel geringeres Einkommen als die einheimische Bevölkerung aufweist, dass deren Familien meist sehr groß und ihre Wohnungen oft überfüllt sind, so wird verständlich, weshalb Ausländerfamilien in manchen Fällen bei der WoBI-Rangliste besser abschneiden als einheimische.
Auch wenn man die Sichtweise erweitert, findet man keine Hinweise, dass die AusländerInnen das Land eine Menge Geld kosten. Von den Sozialausgaben des Landes 2007 gingen laut Angaben des Soziallandesrates Richard Theiner 3,81 Prozent an Nicht-EU-BürgerInnen, die damals laut ISTAT einen Anteil unter der Bevölkerung von 4,4 Prozent ausmachten. Sie kassieren somit insgesamt weniger an Sozialleistungen, als ihnen verhältnismäßig zustehen würde, obwohl sie oft der sozio-ökonomisch schwächeren Schicht angehören, sodass eine eventuelle Überrepräsentation nicht als skandalös anzusehen wäre. Mehr noch: Der Beitrag der AusländerInnen am gesamtitalienischen Arbeitsmarkt in Bezug auf das Bruttoinlandsprodukt belief sich im Jahr 2007 auf 8,8 Prozent (vgl. Centro Studi Unioncamere 2007, 32) – also verhältnismäßig mehr als die 6,2 Prozent, die sie unter der Bevölkerung ausmachten. Daraus wird einmal mehr ersichtlich, wie viel Italien und Südtirol von der Einwanderung in ökonomischer Sicht profitieren.
3. „Ausländer nehmen uns die Arbeit weg!“
Die Zuwanderung von Nicht-EU-BürgerInnen wird in Italien durch ein Quotensystem geregelt. Jede Region beziehungsweise Autonome Provinz entscheidet selbst, welcher Bedarf an ausländischem Personal im eigenen Territorium besteht, und verabschiedet ein entsprechendes Dekret, mit dem die Aufenthaltsgenehmigungen aus lohnabhängiger und saisonaler Arbeit genehmigt werden können. Es gibt also keinen ungeregelten Zuwanderungsstrom aus Arbeitsgründen nach Südtirol. Trotz Vollbeschäftigung wurde im letzten Jahr von der Landesregierung entschieden, keine neuen Anträge für Nicht-EU-ArbeiterInnen zu stellen, sondern vorerst die bereits vorhandenen Arbeitskräfte einzusetzen.
Wichtig ist darauf hinzuweisen, dass große Teile der Südtiroler Wirtschaft und Gesellschaft ohne ausländische Hilfe nicht mehr in dieser Form weiter existieren könnten, wie es beispielsweise für die Landwirtschaft, insbesondere während der Erntezeit, der Fall ist. Dasselbe gilt aber auch für den Tourismussektor und das Gastgewerbe auf verschiedensten Arbeitsebenen, den Bereich der Dienstleistungen wie etwa die Reinigungsfirmen, aber auch (ganz besonders) die Seniorenpflege. In all diesen Bereichen besteht so gut wie überhaupt kein Konkurrenzkampf zwischen einheimischer und ausländischer Arbeitskraft, sondern in manchen Fällen sogar eine gewisse Komplementarität, wie die unten stehende Grafik des Astat anschaulich belegt. Bei den ErntehelferInnen kommen sich Einheimische und Ausländer, und hier vor allem Slowaken, nicht in die Quere: Bis zur Volljährigkeit und dann erst wieder im Rentenalter arbeiten viele SüdtirolerInnen als Erntehelfer, während ausländische Erntehelfer jener Altersschicht angehören, in der die Südtiroler anderweitig beschäftigt sind.
Abbildung 4: Erntehelfer 2005 (je 100 Einwohner im Wohnort, nach Alter – Männer)
Quelle: Beobachtungsstelle für den Arbeitsmarkt 2007
4. „Das Boot ist voll!“
Wie viele AusländerInnen kann ein Land aufnehmen, ehe die Kosten und Folgeerscheinungen den Nutzen übertreffen? Wo liegt die Schmerzgrenze?
Wie sehr sich die SüdtirolerInnen von der Ausländerthematik angesprochen fühlen, wurde im vergangenen Jahr immer klarer, zumal die Immigration eines der im Wahlkampf am stärksten diskutierten Themen war. Es wurde medial vermittelt, dass Südtirol einer unkontrollierten Flut der Zuwanderung von ausländischen BürgerInnen ausgesetzt sei, ja sogar von „islamischer Überrumpelung“ war die Rede (vgl. Pahl, 2008). Ein Blick in die Nachbarländer belegt aber, dass Südtirol keine besondere Ausnahme bildet. Als in Südtirol die Quote der AusländerInnen unter der Bevölkerung bei 5,8 Prozent lag (am 1.1.2007), lag diese laut den jeweiligen regionalen beziehungsweise nationalen Statistikämtern im Trentino bereits bei 6 Prozent, in Tirol bei 10,2 Prozent, in Vorarlberg bei 13,6 Prozent und in der Schweiz bei 20,4 Prozent. Im Vergleich dazu kann deshalb von Überfremdung nur sehr schwer die Rede sein.
Außerdem funktioniert der Integrationsprozess in Südtirol im Großen und Ganzen sehr gut, wenn man sich auf das Urteil des CNEL verlässt. Der Consiglio Nazionale dell’Economia e del Lavoro hat nämlich im 2008 erschienenen Bericht über die „Indici di integrazione degli immigrati in Italia“ dem gesamten Nordosten Italiens ein hervorragendes Zeugnis ausgestellt. Eine große Anzahl von Indikatoren gesellschaftlicher Natur sowie in Bezug auf den Arbeitsmarkt bringen Südtirol an die 16. Stelle der Rangliste der 103 italienischen Provinzen und die Region Trentino-Südtirol gar an die erste Stelle im regionalen Vergleich.
Literaturverzeichnis
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Astat (2005). 14. Allgemeine Volkszählung, Band 2: Gebäude und Wohnungen. www.provinz.bz.it/astat/download/VZ2001_Geb-Wohnung.pdf (02.02.2008)
Autonome Provinz Bozen, Abteilung Sozialwesen (2008). Pressekonferenz des Soziallandesrates Richard Theiner (04.12.2008)
Beobachtungsstelle für den Arbeitsmarkt der Autonomen Provinz Bozen, Abteilung Arbeit (2007). Herkunftsgebiete der Erntehelfer im Obst- und Weinbau, Arbeitsmarkt News Nr. 02/2007. www.provincia.bz.it/arbeit/arbeitsmarkt/930.asp?redas=yes&932_year=2007 (02.02.2008)
Barbagli, Marzio (2008, Original: 1998). Immigrazione e sicurezza in Italia, Bologna: il Mulino
Bianchi, Milo/Buonanno, Paolo/Pinotti, Paolo (2008). Immigration and crime: an empirical anaysis, Temi di discussione, Working papers Number 698, Banca d’Italia Eurosistema
Caritas/Migrantes (2008). Immigrazione – Dossier Statistico 2008 (XVIII Rapporto), Idos Verlag
Centro Studi Unioncamere (2007). Rapporto Unioncamere 2007. www.stranieriinitalia.it/news/unioncame
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CNEL (2008). Indici di integrazione degli immigrati in Italia. IV e V Rapporto
Institut für den sozialen Wohnbau des Landes Südtirol (2007), Pressenkonferenz Situationsbericht des Wohnbauinstitutes, Stand 30.06.2007 (05.10.2007)
Istat. Demo-Geodemo – Mappe, popolazione, statistiche demografiche dell’Istat. http://demo.istat.it/
Landesbeobachtungsstelle zur Einwanderung (2000). Ausländer in Südtirol 1999, Astat Info Nr. 15 (Juli 2000)
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Landesbeobachtungsstelle zur Einwanderung (2006). „Junge Einwanderer in Südtirol. Studie über die Integration der in der Provinz Bozen geborenen oder aufgewachsenen jungen Ausländer“, Bozen: Praxis 3 Verlag
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Pahl, Franz (2008). Die islamische Überrumpelung. Europa am Scheideweg zur Scharia, Eigenverlag.
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Bolzano/articolo-6 – 96-2786 – 1.htm (14.08.2008)
Abstracts
Immigrati in Alto Adige:
un profile sociale
La crescente presenza di immigrati stranieri in provincia di Bolzano costringe la popolazione autoctona a confrontarsi con la propria paura dello straniero. Gli atteggiamenti di scetticismo nei confronti dei nuovi arrivati sconfinano sempre più spesso in manifestazioni di aperta ostilità all’immigrazione, come la passata campagna elettorale provinciale ha ampiamente messo in luce. Alcune di queste paure si manifestano sotto forma di stereotipi e di pregiudizi nei confronti dei migranti che vengono rafforzati quanto più spesso vengano ripetuti in privato o pubblicamente. Ma cosa c’è di vero in essi? È vero che gli stranieri immigrati portano criminalità? È vero che sono una casta di privilegiati, che “hanno tutto subito”? È vero che ci portano via il lavoro? E quanta immigrazione riesce a sopportare la nostra provincia? Alla luce dei dati disponibili, l’articolo cerca di delineare alcune risposte a queste domande, offrendo spunti di riflessione e argomenti che smentiscono molti luoghi comuni.
Imigrà te Südtirol: n profil sozial
La presënza en aumënt de imigrà foresc´ te Südtirol sforza la popolaziun autoctona da se confrontè cun la tëma dl forest. Le comportamënt de scetizism defrunt ai nüs che röia adalerch sconfinëia tres plü gonot te manifestaziuns de ostilité daverta al’imigraziun, sciöche l’ultima propaganda litala provinziala à tlermënter desmostrè. N valgünes de chëstes pôres se manifestëia te na forma de stereotips y preiudizi defrunt ai imigrà, preiudizi che vëgn renforzà tan plü gonot che ai vëgn trac´ ca tl privat o publicamënter. Mo c´i él pa chilò de vëi? Él vëi che i imigrà foresc´ condüj adalerch la criminalité? Él vëi che ai é na casta de privilegià che „ciafa döt cant atira“? Él vëi che ai nes tol danfora le laûr? Y tan de imigraziun é pa buna da soportè nosta provinzia? Cun i dac´ a desposiziun prô l’articul da dè n valgünes respostes a chëstes domandes pitan impulsc de reflesciun y argomënc´ che dementësc tröc punc´ generai.
Immigrants in South Tyrol: a social profile
The increasing presence of foreign immigrants in the province of Bolzano/Bozen forces the local population to come to terms with its fear of the stranger. Attitudes of scepticism towards the newcomers more and more often degenerate into openly hostile stances against foreign immigrants, as the latest provincial election campaign has widely shown. Some of these fears are reflected in stereotypes and prejudices against migrants that become stronger every time they are repeated privately or in public. But what’s true about them? Is it correct that immigration raises criminality? Is it true that foreign immigrants are a caste of privileged, that “they get everything immediately”? Is it true that they steal our jobs? And how much immigration can our province bear? In the light of the available data, the article tries to outline some answers to these questions, offering food for thought and arguments that belie some common clichés.