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Andreas Franzelin

Schwungvolle Striche auf Seite 1

Muss Karikatur immer kritisch sein?

1. Karikaturen: Eine Annäherung

Genauso wie jede Information in einer Zeitung oder im Rundfunk, Fernsehen oder Internet von den JournalistInnen nach Logiken des Nachrichtenwerts ausgewählt werden, die letztlich subjektiv gefärbt sind, entscheiden auch die KarikaturistInnen nach bestimmten Kriterien, was, welche Person, wie gezeichnet wird. Derart werden ausgewählte (politische) Ereignisse, Events, Skandale usw. personalisiert und der Öffentlichkeit über die Medien in Form von Karikaturen zugänglich gemacht.

„Karikaturen sind niemals ‚objektiv‘, sondern sie sind immer ein Versuch, den Betrachter von einer bestimmten politischen Sicht zu überzeugen. Jede Karikatur hat persuasiven Charakter und eignet sich somit auch zu Propagandazwecken“, schreibt Angelika Plum in ihrer Arbeit über Karikaturen im Spannungsfeld von Kunstgeschichte und Politikwissenschaft (1998, 207). Plum vertritt die These, dass „sich Karikaturen in den Dienst der unterschiedlichsten Intentionen stellen (lassen), weshalb sie nicht einheitlich unter dem Überbegriff ‚Kritik‘ oder ‚Aufklärung‘ subsumiert werden können, was in der Literatur aber ein locus communis ist. Zwar hat sich die Karikatur im Laufe der Geschichte oft als Mittel der Aufklärung, der Kritik und des Widerstandes verdient gemacht, dennoch ist es voreilig, sie per se als notwendig entlarvend einzustufen. Dadurch wird die Karikatur idealisiert und ihre eigentliche politische Dimension vernachlässigt“ (Plum 1998, 207).

Wie eine Karikatur wirkt, bzw. ob eine Karikatur überhaupt etwas bewirkt, lässt sich nicht nachweisen, da die Karikatur nicht isoliert für sich selbst steht, sondern unterschiedlichen Einflüssen durch die Medien ausgesetzt ist, während die Rezipienten keine einheitliche Kategorie darstellen, sondern unterschiedliche Einstellungen, Verhaltensweisen, Bildungsgrade, politische Präferenzen usw. aufweisen und ihrerseits wieder einer Unzahl von Einflüssen ausgesetzt sind.

Erschwert wird die gesamte Problematik der „Medienwirkung“ dadurch, dass es keine eindeutige Definition für die Karikatur gibt. Das Wort leitet sich zwar aus dem italienischen „caricare“, also „laden, überladen, übertreiben“ ab und wird im Lexikon (Brockhaus 1984, 196) als „satirische oder komische Darstellung individueller und gesellschaftlicher Zustände, meist in Form eines bewusst disproportionierten Porträts“ beschrieben, kann aber auch als gezeichneter Witz verstanden werden. „Die Karikatur wird mythologisiert, wenn es als ihr ‚Wesens‘-merkmal gilt, dass sie grundsätzlich kritisch und unbestechlich ist“ (Plum 1998, 7).

Unter diesen Voraussetzungen lassen sich auch die meist netten (harmlosen) und somit vorteilhaften, nie bösen, kränkenden oder gar verletzenden Zeichnungen von Peppi Tischler als Karikaturen bezeichnen. Sie sind keine Zerr- oder Spottbilder und wollen nichts der Lächerlichkeit preisgeben. Seine Karikaturen widersprechen der Definition von Joachim Uhlitzsch, der 1953 in einem Aufsatz über „Die Wirkung der realistischen Karikatur“ schreibt: „Sie ist nicht eine bloße humorvolle Zeichnung, die amüsieren will, sondern ist eine furchtbare Waffe gegen alle antihumanistischen Bestrebungen der reaktionären Kräfte der Gesellschaft“ (Uhlitzsch 1953, 13). Tischlers Karikatur ist – anders als es Wolfgang Marienfeld 1991 sieht – als eine „witzige Illustration zum Geschehen“ zu sehen (Marienfeld 1991, 2).

Bekannt ist Tischler für seine Karikaturen auf der ersten Seite der Tageszeitung „Dolomiten“ sowie für den „Schnauzer“ im Innenteil. Während die Karikaturen zum Tagesgeschehen unregelmäßig erscheinen, ist der „Schnauzer“ eine fixe Institution der „Dolomiten“ geworden und täglich anzutreffen.

2. Pepi Tischlers „Schnauzer“

Der „Schnauzer“ ist der „Stänkerer vom Dienst“, der im Innenteil des Tagesblatts erscheint und ebenfalls der Feder Tischlers entspringt. Josef Rampold1 definiert ihn so: „Nicht mehr aus den ‚Dolomiten‘ wegzudenken, [einer], der jeden Tag seinen Senf dazugeben muss“. Sein Erfinder meint: „Für die Leute ist er ein Bezugspunkt geworden. Die Karikaturen rücken durch den ‚Schnauzer‘ etwas in den Schatten“ (Malfertheiner 1997, 17). „Das Vorbild zum Schnauzer war die Süddeutsche Zeitung gewesen.“ Erst habe er, so Tischler, „ein Mandl, einen Tschögglberger“ vorgeschlagen. „Tschöggl“ als Name habe dann doch zu abwertend geklungen; der Tschögglberger Hut sei aber bei der endgültigen Figur doch geblieben. „Dann habe ich einen ‚Raunzer‘ gezeichnet“, erinnert sich Peppi Tischler an die ersten Versuche. „Diese Figur hatte einen Schnauzer, der immer größer und größer wurde. Und schließlich hieß das Männchen einfach so“ (Mayer 2003, 5).

3. Peppi Tischlers Karikaturen auf Seite 1

In der Regel befindet sich auf der Titelseite der „Dolomiten“, der Südtiroler Tageszeitung mit dem größten Marktanteil, den meisten LeserInnen und der größten Reichweite, ein grafisches Element links neben dem Kommentar. Entweder ist es eine Infografik (meist Quelle: APA) oder eine Karikatur von Peppi Tischler.

Für die „Dolomiten“ greift Peppi Tischler seit 1983 zum Bleistift (Asam 1997, 7). Wie es zu dieser Zusammenarbeit kam, ist in einer Titelgeschichte der ehemaligen Athesia-Bezirkszeitung „Burggräfler WAS“ nachzulesen: „Am Nachhauseweg nach einer Sitzung des Meraner Faschingsblattes ‚Die Laute‘ kam der Tischlermeister mit dem damaligen ‚Dolomiten‘-Journalisten Robert Asam ins Gespräch. Schon bald waren einige erste Karikaturen für das ‚Tagblatt der Südtiroler‘ angefertigt“ (Mayer 2003, 4). Doch wie stark ist die Zusammenarbeit des Zeichners mit „Dolomiten“? Tischler selbst sagt, er habe wenig Kontakt zur Redaktion: „Ich lese die Zeitungen und verfolge das Geschehen. Die Informationen für meine Karikaturen über das Weltgeschehen beziehe ich aber meist vom Teletext“ (Mayer 2003, 5). In einem Interview für das „Sonntagsfrühstück“ des Radiosenders „Südtirol 1“, abgedruckt im „Dolomiten Magazin“, wird Tischler wie folgt zitiert: „Ich lese die Zeitung oder recherchiere im Internet und schon fliegt mir etwas zu, was dann umgesetzt wird“ (Wieser 2005, 5). Das wird auch von anderen bestätigt. Bei der Buchpräsentation „Silvius, Luis & Schnauzer“ (Tischler 1997) meinte der ehemalige Chefredakteur der Tageszeitung „Dolomiten“ und Lektor der Verlagsanstalt Athesia, Josef Rampold: „Peppi Tischler ist ein Mann, der all das, was ihm zufliegt, in einfacher Weise mit schwungvollen Strichen umsetzt“ (Dolomiten 1997, 17).

Bei 301 erschienenen Ausgaben der Tageszeitung „Dolomiten“ im Untersuchungszeitraum 2009 wurden 107 Karikaturen (also in 37 Prozent der Ausgaben) aus der Feder von Peppi Tischler auf der Titelseite abgedruckt. Vom 19. bis 25. Februar waren es sechs in Folge, fünfmal hintereinander erschienen seine Zeichnungen vom 20. bis 24. Jänner, 30. Juni bis 4. Juli und 15. bis 19. September. Ab Ende Februar bis Mitte April 2009 gab es keine Tischler-Zeichnung auf Seite 1, denn wie jedes Jahr in der Fastenzeit nimmt sich der Politkarikaturist eine Auszeit, aber, so Tischler: „Die meisten merken das gar nicht, denn der Schnauzer erscheint trotzdem!“ (Wieser 2005, 5).

4. Humoristische Zeichnungen oder Karikaturen?

Die Frage, der hier nachgegangen werden soll, knüpft an die These von Angelika Plum an: In welche Typologie fallen die Karikaturen von Peppi Tischler? Sind sie kritisch und aufklärerisch oder als reiner Witz zu verstehen? Es geht also um die Frage, ob man bei diesen Illustrationen überhaupt von Karikaturen sprechen kann. Wir nähern uns der Antwort, indem wir die Zeichnungen von Peppi Tischler auf Seite 1 analysieren, die im Untersuchungszeitraum 2009 erschienen sind. Der „Schnauzer“ wird dabei nicht berücksichtigt.

67-mal (22 Prozent) stand die Zeichnung nicht im Zusammenhang mit einer Schlagzeile oder einem Artikel auf Seite 1. Farbe gab es selten: zweimal rot (Nr. 12: rote Geranien am Siegesdenkmal und Nr. 151: Kämme der stöckelbeschuhten Hennen beim Thema „Chancengleichheit“) und einmal die Farben der Südtirol-Marke zum 95. Geburtstag von Altlandeshauptmann Silvius Magnago (Nr. 29).

Was die Akteure betrifft, die Tischler gezeichnet hat, so werden diese nach Personen differenziert, die eine (politische) Haupt- oder Nebenrolle spielen. Als Person in einer Hauptrolle wurde jene Figur gewählt, welche spricht oder aktiver als die andere(n) agiert.

Tabelle 1: Personen nach Haupt- und Nebenrollen in den Tischler-Karikaturen2

Hauptrolle

Nebenrolle

Summe

1.

Durnwalder (29) 27,1 %

Durnwalder (7) 6,5 %
Andreas Hofer (7)

Durnwalder (36) 33,6 %

2.

Berlusconi (8)

Mussner (11)

3.

Obama (7)

Mussner (5)

Berlusconi (10)

4.

Mussner (6)

Laimer (4)

Andreas Hofer, Laimer,
Obama (8)

5.

Laimer, Theiner, Widmann (4)

Berlusconi, Berger, Darwin, Magnago (2)

Berger (5)

Wenn Landeshauptmann Luis Durnwalder und die Landesräte zusammengenommen werden, so ergibt sich für die Südtiroler Landesregierung mit 57 Auftritten eine Präsenz von 53,3 Prozent: 50-mal in der Hauptrolle und siebenmal in Nebenrollen. Landesrat Richard Theiner wurde hierbei nur zweimal gezählt, da er zweimal als SVP-Parteiobmann abgebildet ist. Landesrätin Barbara Repetto wurde nie karikiert. Das bedeutet, dass Peppi Tischler die politischen Akteure auf Landesebene im Vergleich zu anderen nationalen und internationalen Akteuren bevorzugt karikiert.

Aufschlussreich ist, dass in der Kategorie „Hauptperson“ die Welt noch in Ordnung ist: Südtirols Landeshauptmann kommt 29-mal (27 Prozent) vor, an zweiter Stelle mit acht Präsenzen Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi und an dritter Stelle US-Präsident Barack Obama.

Bei den Nebenrollen hingegen ist ein vor 200 Jahren verstorbener Passeirer ex equo: Andreas Hofer vor den Landesräten Florian Mussner und Michl Laimer. Erst dann folgen Silvio Berlusconi, Landesrat Hans Berger und der andere 200-Jahre-Jubilar Charles Darwin.

Bei den Gesamtpräsenzen dominiert wieder Landeshauptmann Luis Durnwalder mit 33 Prozent (36-mal). Abgeschlagen folgen Florian Mussner (11), Silvio Berlusconi (10), Andreas Hofer, Michl Laimer und Barack Obama (8) sowie Hans Berger (5).

Während mit Andreas Hofer im Tiroler Gedenkjahr zu rechnen war (ebenso mit Charles Darwin), sind neben italienischen (Gianfranco Fini, Franco Frattini, Umberto Bossi) und bundesdeutschen (Angela Merkel, Frank Walter Steinmeier, Guido Westerwelle) Politikern folgende Personen erwähnenswert: Libyens Staatsoberhaupt („Revolutionsführer“) Muammar al-Gaddafi, der italienische Komiker Beppe Grillo, der siebenfache Ministerpräsident Italiens und Senator auf Lebenszeit Giulio Andreotti und der italienische Nationalist Ettore Tolomei. Österreichische bzw. Tiroler Politiker schafften es nur in Nebenrollen: Tirols Landeshauptmann Günther Platter und der Landtagsabgeordnete Fritz Gurgiser. Südtiroler Landtagsabgeordneter kam nur einer auf Seite 1: der Freiheitliche Pius Leitner (Nr. 202 „Gedankenaustausch“). Leitner ist übrigens auch der einzige Vertreter der Opposition. Besser erging es da dem „Fiat 500“ (Nr. 98) oder der „Coca-Cola-Dose“ (Nr. 45), welche in Tischlers Zeichnungen zu einer Hauptfigur wurden.

Nur wenig besser als das Verhältnis zwischen Regierung und Opposition ist jenes­ zwischen Mann und Frau. Von den 98 zuordenbaren Hauptpersonen waren lediglich fünf weiblich: eine Frau, eine Schülerin, Landesrätin Sabina Kasslat­ter-Mur, Ministerin Mariastella Gelmini und Bundeskanzlerin Angela Merkel. 95 Prozent der Hauptpersonen sind männlich. Selbst bei den Nebenrollen beträgt der männliche Anteil immer noch über 91 Prozent.

Tabelle 2: Geschlechterverhältnis in den Tischler-Karikaturen

Gender

Hauptperson

bei 98

Nebenrolle

bei 59

männlich

93

86,92 %

94,9 %

54

50,47 %

91,5 %

weiblich

5

4,67 %

5,1 %

5

4,67 %

8,5 %

Summe

98

91,59 %

59

55,14 %

Da in Südtirol der ethnische Proporz institutionell und kulturell immer wieder auf der Tagesordnung steht, wurde auch die Zuordnung der Zeichnungen nach Sprachgruppen untersucht. Eine solche war in 94 Fällen möglich, und zwar deutsch (dazu wurde auch Österreich und Deutschland gezählt), italienisch (z. B. Berlusconi), ladinisch (z. B. Landesrat Florian Mussner) und andere (z. B. Obama, Gaddafi, Darwin).

Tabelle 3: Sprachgruppenproporz in den Tischler-Karikaturen

Sprachgruppen

Hauptperson

bei 94

Nebenrolle

bei 47

deutsch

58

54,21 %

61,7 %

30

28,04 %

63,8 %

italienisch

19

17,76 %

20,2 %

10

9,35 %

21,3 %

ladinisch

6

5,61 %

6,4 %

3

2,80 %

6,4 %

andere

11

10,28 %

11,7 %

4

3,74 %

8,5 %

Summe

94

87,85 %

47

43,93 %

Bei 64 Karikaturen mit Südtirol-Bezug sind 50 Haupt- und 23 Nebenrollen deutsch, vier und zwei italienisch sowie fünf und drei ladinisch. Dabei fällt auf, dass der italienische Landesrat und Landeshauptmannstellvertreter Christian Tommasini nur einmal vorkommt, während alle acht ladinischen Nennungen sich auf Landesrat Florian Mussner beziehen.

Die Zeichnungen betreffen vor allem Südtirol (64-mal), 18-mal Italien und achtmal die internationale Ebene.

Tabelle 4: Geografische Zuordnung der Tischler-Karikaturen

Region

Hauptperson

bei 90

Südtirol

64

59,81 %

71,1 %

Italien

18

16,82 %

20,0 %

international

8

7,48 %

8,9 %

Summe

90

84,11 %

Von den Südtirol zugeordneten Zeichnungen lassen sich 58 thematisch folgendermaßen aufgliedern: zwölfmal (20,7 Prozent) Wirtschaft (einschließlich Tourismus und Landwirtschaft), ebenso oft Umwelt (davon fünf Energie und vier Verkehr), elfmal ethnische, neunmal (15,5 Prozent) historische Themen, viermal Bauen, Gesundheit und Partei je dreimal (5,17 Prozent), Technik und Kultur je zweimal (3,45 Prozent).

Es fällt auf, dass bei den unterschiedlichen Themen nicht der zuständige Landesrat sondern meist Landeshauptmann Luis Durnwalder als Hauptperson agiert. Beim Thema Wirtschaft ist er bei der Hälfte beteiligt, während Landesrat Thomas Widmann nur einmal und Landesrat Hans Berger zweimal vorkommt. Bei den 11 ethnischen Zuordnungen dominiert Durnwalder fünfmal.

5. Fazit

Tischlers Zeichnungen sind als „kommentierende Darstellungsform“ und „illustratives Stilmittel der Druckmedien“ (Löffelholz / Altmeppen 2002, 667) Bestandteil der politischen Kommunikation in der Südtiroler Mediengesellschaft. Obgenannte Auswertung der Karikaturen Tischlers bestätigt die Relevanz von „Personalisierung“, „Prominenz als Nachrichtenfaktor“ und „Amtsbonus“ (Jarren / Donges 2002, 116f). Die „Dolomiten“-Karikatur auf Seite 1 im Jahre 2009 spielt hauptsächlich in Südtirol, ist meist männlich und deutschsprachig, (auch deshalb) weil am häufigsten Landeshauptmann Luis Durnwalder von Peppi Tischler gezeichnet wurde.

Im Gegensatz zu anderen Karikaturisten, die mit Ironie oder Sarkasmus bewusst Fehler und Mängel der dargestellten Person (meist eines Politikers) oder von Ereignissen aufdecken und zeichnerisch der Lächerlichkeit preisgeben, sind es bei Peppi Tischler durchgehend nette und freundliche Figuren, die nicht kritisiert, sondern meist vorteilhaft dargestellt werden. Ob es sich hierbei um Karikaturen oder nur humoristische Zeichnungen handelt, bleibt den Betrachtenden selbst überlassen.

Anmerkungen

1 „Im Jänner 1995 kam es zur Wachablöse: Josef Rampold, wegen seines Kürzels ‚X‘ für seine Leitartikel bekannt, übergab die Redaktion in jüngere Hände. Tischler lässt den Nachfolger Toni Ebner sagen: ,I bleib afn Weg, ober mit nuie Schuach …‘“. (Asam 1997, 16).

2 Luis Durnwalder: Landeshauptmann von Südtirol; Silvio Berlusconi: Ministerpräsident Italiens; Barack Obama: 44. Präsident der USA; Florian Mussner, Michl Laimer, Richard Theiner, Thomas Widmann, Hans Berger: Südtiroler Landesräte; Andreas Hofer (1767 – 1810): Tiroler Freiheitskämpfer; Charles Darwin (1809 – 1882): britischer Naturforscher; Silvius Magnago: 28 Jahre Landeshauptmann von Südtirol (1960 – 1989), 34 Jahre SVP-Obmann (1957 – 1991).

Literaturverzeichnis

Asam, Robert (1997). Textspalte, in: Tischler, Peppi: Silvius, Luis & Schnauzer. 15 Jahre Südtiroler Bleistiftgeschichte in den Dolomiten, Bozen: Athesia

Der große Brockhaus (1984). Kompaktausgabe in 26 Bd., Bd. 11 Japanische Philosophie bis Klinger. – Aktualisierte 18. Aufl., veränd., Wiesbaden: Brockhaus, 196

Jarren, Otfried / Donges, Patrik (2002). Politische Kommunikation in der Mediengesellschaft. Eine Einführung. Band 2: Akteure, Prozesse und Inhalte, Wiesbaden: Westdeutscher Verlag

Löffelholz, Martin / Altmeppen, Klaus-Dieter (2002). Karikaturen, in: Jarren / Otfried / Sarcinelli, Ulrich / Saxer, Ulrich (Hg.): Politische Kommunikation in der demokratischen Gesellschaft. Ein Handbuch mit Lexikonteil, Opladen: Westdeutscher Verlag, 667

Malfertheiner, Luise (Kürzel: lu) (1997). Geschichte aus der Bleistiftmine, in: Dolomiten, 29. / 30. November 1997, 17

Marienfeld, Wolfgang (1991). Die Geschichte des Deutschlandproblems im Spiegel der politischen Karikatur, Hannover / Bonn: Niedersächsische Landeszentrale für politische Bildung

Mayer, Ulrich (2003). „Schon weit über 15.000 Zeichnungen“, in: Burggräfler WAS, 8.3.2003, 4 – 5

Plum, Angelika (1998). Die Karikatur im Spannungsfeld von Kunstgeschichte und Politikwissenschaft. Eine ikonologische Untersuchung zu Feindbildern in Karikaturen, Aachen: Shaker

Tischler, Peppi (1997). Silvius, Luis & Schnauzer. 15 Jahre Südtiroler Bleistiftgeschichte in den Dolomiten, Bozen: Athesia

Uhlitzsch, Joachim (1953). Die Wirkung der realistischen Karikatur, in: Volkskunst, Nr. 9, 18 – 20

Wieser, Jutta (2005). Der Karikaturist, in: Dolomiten Magazin, 1.10.2005, 4 – 5

Abstracts

Tratti vivaci in prima pagina

È dal 1983 che il quotidiano “Dolomiten” pubblica i disegni di Peppi Tischler. Ma si tratta di vere e proprie caricature? La domanda è più che lecita, visto che nella maggior parte dei casi i personaggi vengono ritratti in modo “positivo” e gli avvenimenti non vengono né criticati, né giudicati negativamente. Le varie definizioni e interpretazioni del concetto di “caricatura” forniscono ai lettori tutti gli strumenti necessari per valutare se si tratti o meno di immagini di questo tipo. Segue un’analisi di tutti i disegni di Peppi Tischler pubblicati su “Dolomiten” in prima pagina nell’anno 2009. Viene effettuata una distinzione tra personaggi e tematiche, in base alla provenienza geografica, all’appartenenza alla maggioranza o all’opposizione, al genere e all’appartenenza linguistica. I risultati che emergono sono interessanti. Non desta grande stupore il fatto che l’onnipresente Presidente della Provincia, Luis Durnwalder, godendo di un consistente “bonus mediatico”, sbaragli i suoi concorrenti con un numero di presenze superiore alla media.

Lignes vies sön la pröma plata

Le foliet da vigni dé “Dolomiten” publichëia dal 1983 incà dessëgns de Peppi Tischer. Él mo bëgn de dërtes caricatöres? La domanda é plü co legitima, dal momënt che la maiù pert di personaji vëgn dessignà te na manira positiva y i avenimënć ne vëgn no criticà no iudicà negativamënter. Les definiziuns y interpretaziuns desvalies dl conzet de “caricatöra” ti dà ai leturs düć i stromënć che va debojëgn por valuté sce ara se trata o manco de dessëgns de chësta sort. Laprò vëgnel dant na analisa de düć i dessëgns de Peppi Tischler publicà sön la “Dolomiten” tla pröma plata dl ann 2009. Al vëgn desfarenzié danter i personaji y i argomënć, sön la basa dla provegnënza geografica, dla portignënza ala maioranza o al’oposiziun, dla sort y dla portignënza linguistica. I resultać che vëgn fora é dër interessanć. Al n’é nia da se fà demorvëia sce le Presidënt dla Provinzia, Luis Durnwalder, é dagnora presënt, sce al se god insciö de n gran “bonus de sorvisc” y sce al dominëia cun süa presënza sura la mesaria fora dötes les tlassifiches respet a sü concorënć.

Bold Drawings on the Front Page

The “Dolomiten” newspaper has been publishing drawings by Peppi Tischler since 1983. Are these genuinely caricatures, though? The question is a legitimate one: Tischler portrays most of the characters in a positive light and does not criticise nor judge events unfavourably. Various definitions and interpretations of the concept of the caricature provide readers with all the tools needed to assess whether or not these images indeed fall into the category. An analysis of all of Peppi Tischler’s drawings that were published on the front page of the “Dolomiten” in the year 2009 follows. A distinction is made between characters and themes, geographical origin, whether the subject is a member of the majority party or the opposition, gender, and with which language group he or she is affiliated. The results that come to light are interesting. It comes as no great surprise that Luis Durnwalder, the ubiquitous president of the province who consistently enjoys the advantage of extensive media coverage, outperforms his competitors with a number of appearances that is well above average.