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Marc Röggla/Josef Prackwieser

Wenn die „Kleinen“ die Weltbühne betreten

Minderheitendiplomatie in Geschichte und Gegenwart ­sowie Südtirols Gestaltungsräume

When the “Little Ones” appear on World Stage

Diplomacy of Minority Regions in the past and present and South Tyrol’s Opportunities

Abstract Diplomacy no longer seems as elitist as it did in centuries past. New forms of diplomacy increasingly complement “classic” relations between states and diplomatic actors are also becoming more diverse. In this paper, we take a closer look in particular at substate entities as diplomatic actors in the past and the present. In addition to examples in the context of minorities, we highlight, in particular, South Tyrol’s past, present and future activities in the field of international relations.

1. Eine Diplomatie der Vielfalt

Das 21. Jahrhundert scheint das Zeitalter zu sein, in dem im Feld der Diplomatie nach neuen Spielregeln gespielt wird. Statt Gesprächen in Hinterzimmern werden in unserer digitalen Welt Kommunikationskanäle wie Twitter immer wichtiger, die Bildsprache von Fotos und Memes wird gezielt genützt. Diplomatie wirkt nicht mehr so elitär wie in den Jahrhunderten davor. Neue Ausformungen von Diplomatie ergänzen zunehmend „klassische“ Beziehungen zwischen Staaten (Kampf/Manor/Segev 2015). Besonders interessant ist dabei, dass auch die diplomatischen Handelnden vielfältiger werden. Im vorliegenden Paper wollen wir diesem Perspektivenwechsel Rechnung tragen und insbesondere nicht-staatliche Einheiten als diplomatische Subjekte näher betrachten. Neben Beispielen im Minderheitenkontext beleuchten wir vor allem Südtirols vergangene und gegenwärtige Aktivitäten im Bereich der internationalen Beziehungen. Schließlich fragen wir nach den Möglichkeiten dieses Aktionsbereiches innerhalb der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol.

Diplomatie oder internationale Beziehungen sind so alt wie die Geschichte der Politik. Jahrtausende bevor von Staaten in unserem heutigen Sinne oder ihren vormodernen Vorläufern die Rede sein konnte, pflegten Stadtstaaten und andere Formen des Gemeinwesens politische Beziehungen zu ihren nahen und fernen Nachbarn. Diplomatie meint dabei immer eine „professionelle Tätigkeit, die eigenen ökonomischen, kulturellen, politischen sowie militärischen Interessen“ gegenüber einem anderen Subjekt zu vertreten, „die dazu notwendigen Vorarbeiten zu leisten und (außen-)politische Entscheidungen zu treffen sowie Informationen über das Ausland zu sammeln und Reaktionen aus dem Ausland an den (eigenen) Staat zu vermitteln“ (Schubert/Klein 2020).

Paradiplomatie hingegen bezeichnet die diplomatische Tätigkeit von nicht- oder sub-staatlichen Akteurinnen und Akteuren. Der nicht unumstrittene Begriff kam in den späten 1980er-Jahren auf und wurde vor allem durch den kanadischen Politikwissenschaftler Panayotis Soldatos geprägt (Paquin 2004, 16). Eine neuere, thematisch recht offene Definition versteht unter dem Begriff

„die Einbindung substaatlicher Regierungen in den Bereich der internationalen Beziehungen durch die Aufnahme formeller und informeller, beständiger oder ad-hoc-Kontakte mit ausländischen öffentlichen oder privaten Einrichtungen. Ziel dieser Aktivitäten ist es, sozioökonomische, kulturelle oder politische Belange sowie jede andere außenpolitische Dimension der eigenen verfassungsmäßigen Zuständigkeiten zu fördern“ (Cornago 2010).

Die Bandbreite paradiplomatischer Aktivitäten oder substaatlicher Diplomatie kann diesem Verständnis nach recht groß sein, und reicht – um eine andere Definition des amerikanischen Politikwissenschaftlers Ivo Duchacek zu bemühen – von (1) regionaler, grenzüberschreitender bzw. (2) transregionaler „Mikrodiplomatie“ über (3) globale Paradiplomatie hin zur (4) seltener auftretenden „Protodiplomatie“ einer sezessionswilligen Region (etwa Somalia oder Transnistrien), die vom eigenen Zentralstaat entsprechend kritisch beargwöhnt wird (Paquin 2004, 17; Cornago 2010, 32). Mit „substaatlichen Regierungen“ sind zuvörderst föderale Gliedstaaten, Regionen oder Provinzen innerhalb eines Staatsverbandes gemeint, entsprechend dem Verständnis, dass Diplomatie auf unterschiedlichen Ebenen agieren kann.

Lange Zeit – vor allem in den Geschichts- und Sozialwissenschaften – konzentrierte sich die Forschung der Diplomatie allerdings auf das Verhältnis von Nationalstaaten unter dem Primat der Außenpolitik (Marcowitz 2005). Diplomatie wurde vor diesem Hintergrund als Aushandlungsprozess zwischen „monadenhaft“ verstandenen Staaten gelesen: Nationale Entitäten treten einander auf dem Verhandlungstisch, in Wirtschaftsfragen, Sicherheitsfragen oder bei militärischen Auseinandersetzungen gegenüber. Nicht-staatliche Akteurinnen und Akteure, etwa Nichtregierungs­organisationen, substaatliche Verwaltungseinheiten oder Vertreter/-innen von reli­giösen, ethnischen oder gesellschaftlichen Minderheiten, wurden in ihrem Handeln kaum wahrgenommen. Diese Gruppierungen sprengen häufig den festgesetzten politisch-sozialen Raum der Nationalgesellschaft, wenn sie Kontakte und Verbindungen jenseits der Nationsgrenzen bzw. über diese hinweg suchen, aufbauen und pflegen, also kurzum: transnational agieren. Auf diesen Umstand haben in jüngerer Zeit verschiedene Disziplinen hingewiesen und damit einerseits das Paradigma der konventionellen, etwas verstaubten Diplomatiegeschichte abgelöst (Patel 2004), andererseits innerhalb der Politikwissenschaften neue Forschungsperspektiven etabliert (Cornago 2010).

Wenn wir das Phänomen der Paradiplomatie aus der Warte von Minderheiten betrachten, greift die Unterscheidung zwischen „staatlich“ und „nicht-staatlich“ zu kurz. Wiederum aus historischer Perspektive lassen sich noch andere Akteure in grenzüberschreitenden Beziehungen ausmachen, seien es einzelne Personen, soziale Gruppen, Angehörige von Familienverbänden oder Netzwerken (von Thiessen/Windler 2010). Beispielhaft sei hier die Jüdische Geschichte genannt: Entgegen der weit verbreiteten Lehrmeinung, aschkenasische Juden seien ihrer mittelalterlich-christlichen Umwelt bloß wehrlos ausgesetzt gewesen, wird immer stärker auf ihre Netzwerkfähigkeiten, auf ihre diplomatischen Einflussmöglichkeiten beim Kaiser- und Königshof, bei kirchlichen Würdenträgern, regionalen Herrschern bis hin zum Papsthof in Rom hingewiesen (Yerushalmi 1995; Biale 1986), etwa, um Schutzprivilegien vor judenfeindlichen Übergriffen zu erhalten oder die Grundlage wirtschaftlicher Tätigkeiten zu etablieren und zu bewahren. Die nichtstaatliche, an kein bestimmtes Territorium gebundene „jüdische Diplomatie“ als politische Kommunikationsform gewinnt in der Neuzeit weiter an Bedeutung (Thulin 2010), man denke nur an die Bewegung des Zionismus (Brenner 2016), an jüdische Philanthropen-, Wohltätigkeits- und Hilfsvereine im 19. Jahrhundert (Fink 2004) oder an die Jüdischen Weltkongresse seit dem 20. Jahrhundert (Dekel-Chen 2017).

Von Minderheiten in unserem heutigen Sinne sprach man erstmals zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Zuge der „Polenfrage“, als während des Wiener Kongresses von 1815 die postnapoleonische Neuordnung Europas beschlossen wurde. Neben religiösen, ethnischen und sprachlichen Minderheiten traten im Europa des 19. Jahrhunderts die „nationalen Minderheiten“ hinzu, die eng mit der Entstehung von Nationalstaaten verbunden sind. Die Vorstellung, Nationalstaaten sollen möglichst ethnisch homogen gestaltet sein, evozierte bekanntlich neue Konflikte. In fast jedem Nationalstaat gab es nämlich Minderheiten, die nicht zur staatstragenden nationalen Mehrheit gehörten. Dass diese Minderheiten das Recht auf „Selbstbestimmung“ in Anspruch nehmen dürfen – verstanden als Sezession von oder stärkerer Autonomie innerhalb eines Staatsverbandes, teils unterstützt von anderen ethnisch verwandten Nationalstaaten – wurde seit den 1860er-Jahren immer stärker unter radikalen und liberalen Nationalisten in West- und Osteuropa diskutiert (Fisch 2010). Die Aktivitäten dieser nationalen Minderheiten zur Umsetzung der Selbstbestimmung könnte man in einer weit gefassten Definition als „paradiplomatisch“ bezeichnen.

Zur Veranschaulichung mögen zwei Beispiele dienen: 1. Die Strömungen der „Polenbegeisterung“ oder des „Philhellenismus“ (Filiki Eteria) im Europa des 19. Jahrhunderts, als griechische und polnische Anhänger der Nationalbewegung Kontakte zu Unterstützern anderer Nationalitäten unter- bzw. erhielten. 2. Die engen Beziehungen von Minderheitenvertretern mit größeren „Schutzmächten“ gleicher Reli­gion, Sprache oder Kultur, etwa im Rahmen des Panslawismus oder Pan­islamismus. In beiden Fällen setzten sich nicht-staatliche Gruppierungen für ihre außenpolitischen Interessen ein.

Trotz unterschiedlicher Definitionen und Beispiele von Paradiplomatie unterstreichen zahlreiche Autoren und Autorinnen eine Tatsache: Mit der Globalisierung vollzieht sich eine Internationalisierung von Themen, die lokale und regionale ­Fragen in den Mittelpunkt internationaler Beziehungen stellen und substaatlichen Entitäten mehr und mehr Gewicht geben (Criekemans 2010, 55). Regionen, Bundesländer, Departments, Kantone, Provinzen und sogar einzelne Städte suchen entsprechend nach Möglichkeiten, auswärtige Investitionen oder den Handel mit anderen Ländern zu fördern, Austausch über Kulturpolitik zu schaffen sowie wirtschaftliche und politische Kooperationen zu schließen.

So sind heute paradiplomatische Aktivitäten auf Regionenebene beinahe zur Normalität geworden, insbesondere für autonome Regionen bzw. Regionen mit einer traditionell hohen Eigenständigkeit. Vielen Fällen sind ihre grundsätzlich starken Aktivitäten im Bereich der internationalen Beziehungen gemeinsam. Auf welche Weise diese Paradiplomatie umgesetzt wird, unterscheidet sich allerdings erheblich, wie in den folgenden Beispielen ersichtlich wird. Seit 1970 sind etwa die autonomen Gebiete Finnlands und Dänemarks, Åland und Faröer assoziierte Mitglieder im Nordischen Rat (Nordic Council), 1984 folgte Grönland. Trotz ihrer geringen Bevölkerungszahl können diese drei Autonomiegebiete – neben den Vollmitgliedern Däne­mark, Finnland, Norwegen, Schweden und Island – eigene Anliegen vorbringen, z. B. zum Thema der Klimaerwärmung, zu neuen Seewege oder, im Falle Grönlands, der eigenen wirtschaftlichen Erschließung. Ein interparlamentarisches Forum bildet hier also die Grundlage für transregionale Mikrodiplomatie.

Ganz anders verhält es sich hingegen bei Katalonien. Durch seine Unabhängigkeitsbewegung versuchte sich Katalonien international stärker zu vernetzen. 2012 wurde daher DIPLOCAT gegründet (Public Diplomacy Council of Catalonia), eine öffentlich-private Einrichtung, die das selbst gesteckte Ziel verfolgt, „der internationalen öffentlichen Meinung die Werte und Aktiva Kataloniens nahezubringen“, dem eigenen Land „bei den wichtigen globalen Debatten eine Stimme zu geben, Vertrauen und Bindungen zu den Bürgern und Institutionen anderer Länder zu schaffen, sowie die Weiterbildung der bereits Aktiven und jungen Talente im Bereich der internationalen Beziehungen zu fördern“ (DIPLOCAT 2022). DIPLOCAT kann als Beispiel protodiplomatischer Beziehungen gesehen werden. Es wurde im Zuge der Unabhängigkeitserklärung Kataloniens 2017 und der darauffolgenden Absetzung der Regionalregierung durch Spanien zeitweise geschlossen.

Der britische Landesteil Schottland schaut, ähnlich wie Katalonien, auf eine lange Geschichte der Eigenständigkeit zurück, die mit der Wiedereinrichtung des schottischen Parlaments sowie den jüngsten Unabhängigkeitsbestrebungen immer stärker prononciert wird. Diese Tradition spiegelt sich auch in einem breiten para­diplomatischen Aktionsradius wider. So werden etwa einflussreiche Schott/-innen in der weltweiten „Diaspora“ – vor allem in den historischen Auswanderungsregionen USA und Kanada – zur Umsetzung der eigenen Interessen eingebunden (Global Scots). Schottische Kultur- und Wissenschaftsdiplomatie setzt auf Kooperationen mit ausländischen Forschungseinrichtungen, Universitäten, in der Kreativindustrie, im Tourismus und in der Entwicklungsarbeit. Die schottische Handelskammer enga­giert sich wiederum stark in anderen Ländern, um bilaterale wirtschaftliche Beziehungen zu stärken, vor allem mit China und den USA (Lynch 2020).

2. Südtirols paradiplomatische Aktivitäten

Südtirol ist gegenüber den oben genannten Beispielen keine Ausnahme. Die Autonome Provinz Bozen-Südtirol verfügt heute über ein hohes Maß an Autonomie und weist eine starke regionale Identität auf. Außenpolitik und auswärtige Angelegenheiten im engeren Sinne sind auch im Falle Südtirols weitgehend Italien vorbehalten. Im Zweiten Autonomiestatut gibt es mit Art. 4 eine rechtliche Schranke, laut der Südtirol sich an die internationalen Verträge und Verpflichtungen in der Ausgestaltung der Autonomie halten muss. Südtirol hatte besonders nach 1972 nur wenig autonomiepolitischen Spielraum für Bereiche, die in außenpolitische Beziehungen fallen. Außenpolitik war und ist Italien vorbehalten. Einzelne Bereiche und Regelungen mit grenzüberschreitendem Charakter wurden in der Folge meist ad hoc durch Durchführungsbestimmungen geregelt. Dazu zählen u.a. der Empfang ausländischer Radio- und Fernsehanstalten sowie Vereinbarungen mit österreichischen Krankenhäusern und Universitäten (Auckenthaler 2019). Auch nach der Verfassungsreform 2001 blieben die Möglichkeiten der internationalen Beziehungen sehr begrenzt.

Allerdings erhielt Südtirol seit dem Ende des Ersten Weltkrieges internationale Aufmerksamkeit und wusste diese auch zu nutzen. Den Beginn erster paradiplomatischen Aktivitäten Südtirols könnte man mit dem Zeitpunkt 1918 – 1920, also in der Zeit zwischen italienischer Besetzung und Annexion, ansetzen. Vertreter/-innen der lokalen gesellschaftlichen Elite unterhielten politische wie mediale Kontakte nach Paris/Saint-Germain (Friedensverhandlungen), Genf (Völkerbund), London, Wien, München und Berlin, um (relativ erfolglos) auf Südtirols Schicksal Einfluss zu nehmen bzw. (sehr viel erfolgreicher) auf die prekäre Situation dieser Minderheiten­region hinzuweisen. Als Protagonisten für diese frühe Phase sind drei Mitglieder des „Deutschen Verbandes“ – das ist der Zusammenschluss aller bürgerlichen Deutsch-Tiroler Parteien – zu nennen: Der „großdeutsch“ gesinnte Eduard Reut-Nicolussi mit seiner auch auf Englisch verlegten Anklageschrift „Tirol unterm Beil“ (Reut-Nicolussi 1930), der liberale Paul von Sternbach (Obermair 2013; Gehler 2007) und der Konservative Karl Tinzl, der in der Internationalen Parlamentarier Union (IPU) in den Jahren 1923, 1925 und 1929 u.a. in Washington (USA) und in Ottawa (Canada) aktiv geworden war (vgl. Pallaver 2022). Beredtes Zeugnis für das Engagement Sternbachs ist die Studie „Danger Zones of Europe“ des englischen Historikers John S. Stephens, der als Mitglied der Minderheitenkommission des Genfer Völkerbundes die Südtirol-Frage international bekannt machte und mit ersterem im engen Austausch stand (Obermair 2013; Stephens 1929).

Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges und der NS-Herrschaft in Südtirol waren es Personen aus dem Klerus wie Kanonikus Michael Gamper oder Widerstandskämpfer des „Andreas-Hofer-Bundes“ wie der Journalist Hans Egarter oder der Bozner Kaufmann Erich Amonn, die Kontakte zu den Alliierten und deren Regierungen herstellten, um Einfluss auf die Zukunft Südtirols, die sie sich losgelöst von Italien vorstellten, zu nehmen (Steinacher 2011; Heiss/Lechner 2019). Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und dem Zusammenbruch der totalitären Regime in Europa änderten sich auch die Rahmenbedingungen der paradiplomatischen Aktivitäten. Versuchte man am Anfang noch, bei den Pariser Friedensverhandlungen eine etwaige Rückkehr Südtirols nach Österreich zu erreichen, ging es nach dem Abschluss des Gruber-Degasperi-Vertrages (1946) um grundlegende Verbesserungen am Autonomiestatut, das von Südtiroler Seite in seiner Umsetzung als unbefrie­digend wahrgenommen wurde. In Paris gab es 1946 Kontakte der Südtiroler zu Delegationen aus Südafrika, Kanada, Neuseeland, Australien, Holland, Belgien und Jugoslawien (Pallaver/Steurer 2022). Die darauffolgenden Verhandlungen zwischen Bozen, Wien und Rom und die Südtiroler Kontakte nach Bonn weisen einige Elemente paradiplomatischer Natur vonseiten Südtirols auf, die in der Literatur bereits umfassend behandelt worden sind (Steininger 1999).

Seit der Streitbeilegungserklärung 1992 zwischen Österreich und Italien hat Südtirol viele Möglichkeiten gefunden, auch auf offiziellem Wege paradiplomatisch aktiv zu werden. Auf diese Weise konnte sich das Land in politischen und forschungsorientierten Bereichen aktiv mit anderen Minderheiten und Regionen, insbesondere in Europa, vernetzen. Eine für die damalige Zeit fast revolutionäre Maßnahme stellte die Eröffnung eines Brüsseler Verbindungsbüros im Jahr 1995 dar, die nach dem EU-Beitritt Österreichs von Südtiroler Seite erfolgte. Heute würde die Einrichtung eines Regionalbüros in Brüssel für keine großen Schlagzeilen sorgen, auch weil in der Zwischenzeit eine Vielzahl solcher Vertretungen von substaatlichen Einheiten in Brüssel entstanden ist. Damals wurde die Einrichtung als eine Botschaft Südtirols empfunden, die nicht den Zuständigkeiten Südtirols entsprochen hätte (Durnwalder/Gehler 2021). Das Büro vertritt bis heute die Anliegen der drei Landesteile der Europa­region Tirol-Südtirol-Trentino. Auf europäischer Ebene ist auch der Ausschuss der Regionen zu nennen, der für nichtstaatliche Einheiten immer ein wichtiges Forum ist, um Südtirol eine Stimme zu verleihen.

Südtirol hat insbesondere nach der Streitbeilegung ein starkes Netzwerk mit anderen Minderheitenregionen aufgebaut. Die Autonome Provinz Bozen und die Auto­nome Region Trentino-Alto Adige/Südtirol unterstützen die Föderalistische Union Europäischer Volksgruppen (FUEV), die sich als politische Dachorganisation der autochthonen Volksgruppen in Europa definiert, mit finanziellen Mitteln. 2001 wurde die Europäische Vereinigung von Tageszeitungen in Minderheiten- und Regionalsprachen (MIDAS) gegründet, die seit Anbeginn ihren Sitz in Bozen an der Eurac Research hat und von der Autonomem Region Trentino/Alto Adige-Südtirol unterstützt wird.

Von besonderer Bedeutung war die Institutionalisierung der Zusammenarbeit mit dem Trentino und besonders mit dem Land Tirol, die vor 1991 und der Gründung des Dreierlandtages nur auf informellem Wege stattfand. 1998 erfolgte die Gründung der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino, die 2011 die Möglichkeit erhielt, grenzüberschreitende Projekte und Initiativen zu realisieren und offiziell über die Staatsgrenzen hinweg zusammenzuarbeiten. Die rechtliche Grundlage schuf die Europäische Union mit der Verordnung über den Europäischen Verbund territorialer Zusammenarbeit (EVTZ) (Engl 2019). Neben der projektbezogenen Zusammen­arbeit kommt der Europaregion heute vermehrt die Rolle zu, mit einer gemeinsamen politischen Stimme für alle drei Landesteile zu sprechen. Ebenso ist Südtirol als Mitglied der EUSALP (EU-Strategy for the Alpine Region) und der Alpenkonven­tion, die eine Außenstelle in Südtirol unterhält, in Netzwerken aktiv, die seinen Status als Alpenregion unterstreicht und auch in diesem Bereich grenzüberschreitende Zusammenarbeit ermöglicht.

3. Science Diplomacy als neues Betätigungsfeld

Südtirols Forschungstradition ist im Vergleich zu vielen anderen europäischen Regio­nen relativ jung. Erst in den 1990er-Jahren kam es hierzulande zu Gründungen bedeutenderer Forschungseinrichtungen. Eurac Research feiert 2022 das 30-jährige Bestehen, die Freie Universität Bozen wurde 1997 gegründet und ist dementsprechend jung. Die Autonome Provinz Bozen-Südtirol war bis dahin tabula rasa, was Wissenschaft und höhere Bildung betraf. Viele Zeitgenossen wehrten sich damals aus ethnischen und teils auch aus wissenschaftsskeptischen Gründen gegen eine Südtiroler Universität (Obermair 2008). Die Veränderungen der Zeitumstände begünstigten einen grundlegenden Wandel, der 1992 zur Gründung der Eurac Research (damals „Europäische Akademie“) in Bozen als Ort angewandter Forschung führte. Diese Gründung war auch der Startpunkt für mehrere großangelegte Forschungsprojekte, die sich die Untersuchung der Südtiroler Autonomie zum Ziel gesetzt haben.

Es waren damals vor allem junge angehende Wissenschaftler/-innen aus Italien, Österreich oder Deutschland, die sich zusammen mit internationalen Verfassungsrechts- und Minderheitenexpert/-innen daran machten, die Rechtsinstitutionen der Autonomie sowie des Minderheitenschutzes zu untersuchen. Schnell verglich man den Südtiroler Fall mit anderen Minderheiten- und Autonomiesituationen auf EU-Ebene, in Europa und weltweit. Dabei spielten zunächst rechts-, politik- und sprachwissenschaftliche Gesichtspunkte eine wichtige Rolle, die später um historische und religionswissenschaftliche Perspektiven ergänzt wurden (Eurac Research 2022).

Grundsätzlich ist festzuhalten, dass Autonomieforschung nach wie vor von männlichen und westlich orientierten Wissenschaftlern sowie von Einzelautoren kleinerer Studien über subnationale Regionen in Europa und im postsowjetischen Eurasien geprägt ist (Schulte 2019). Südtirol und andere europäische Beispiele erhielten dementsprechend rasch globale Aufmerksamkeit. Südtirol hat damit keinen Anspruch auf Alleinstellung, wiewohl es einige fallspezifische Faktoren aufweist, die seine Autonomie von anderen Konfliktlösungsmechanismen unterscheiden. Neben Südtirol hat in Europa vor allem der Nordirland-Konflikt und das Good-Friday-Agreement einiges an Aufmerksamkeit erhalten und wurde im Bereich der Konfliktforschung häufig rezipiert. Ähnliches gilt auch für die Åland-Inseln, die als eines der Best-Practice Beispiele im europäischen Raum gelten (Simolin 2020). In Anbetracht der Vergangenheit Südtirols und der Erfahrungen aus erster Hand in den Bereichen Konfliktregulierung, Konkordanzdemokratie, sprachliche und kulturelle Vielfalt sowie neuerer Phänomene wie der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit ist Südtirol einer der herausragenden Studienfälle im Bereich der Autonomieforschung und Konfliktlösung geworden.

Seit 1992 entwickelte sich Südtirols Autonomie und Minderheitenschutz folglich zu einem Türöffner, der der Provinz nicht nur internationale Aufmerksamkeit versprach, sondern auch Zugang zu neuen Netzwerken ermöglichte. Abzulesen ist diese Entwicklung etwa an den Studien- und den politischen Besuchen von Min­der­heiten­vertreter/-innen in Südtirol. Auf diese Weise waren über die letzten Jahrzehnte Gäste aus mindestens 53 Ländern in Südtirol zu Gast (siehe Abbildung, eigene Aus­wertung).

Südtiroler Forscher/-innen hielten zudem in einigen dieser Länder Workshops vor Ort ab. Ein Großteil der bisherigen Besuche kam aus europäischen und postsowje­tischen Staaten, wobei in den letzten zehn Jahren die Zahl der Interessenten aus Südostasien anstieg. Einige Besuche wurden über den Europarat, den Hohen Kommissar für Minderheiten der OSZE sowie andere internationale Organisationen und NGOs organisiert. Besonders in den letzten Jahren wurde Südtirol immer wieder als ein erfolgreiches Beispiel zur Befriedung eines Konflikts rezipiert, wie in Abchasien (Shanahan Cutts 2007), Bergkarabach (International Crisis Group 2019), Donbass (Varricchio 2015), aber auch unlängst 2021 in Zusammenhang mit fragwürdigen Gebietsverschiebungen für Kosovo und Bosnien-Herzegovina (Necenzurirano.si 2021). Die wohl für Südtirol prestigeträchtigste Zusammenarbeit, zumindest in der Wahrnehmung der Weltöffentlichkeit, ist die Kooperation mit der tibetanischen Exilregierung und dem nunmehr religiösen Oberhaupt, dem Dalai Lama, der Südtirol mehrfach besucht hat (Autonome Provinz Bozen 2013). Die Wertung als erfolgreicher Konfliktlösungsmechanismus wurde unlängst durch die Teilnahme von Landeshauptmann Arno Kompatscher 2021 am 14. Minderheitenforum der Vereinten Nationen in Genf unterstrichen (Autonome Provinz Bozen 2021).

Dieses Fundament gilt es für Südtirol zu nutzen, denn diese Form der Diplo­matie wird im internationalen Kontext und auf nicht-staatlicher Ebene immer wichti­ger, nämlich die sogenannte Wissenschaftsdiplomatie (Science Diplomacy). ­Science Diplomacy ist kein neues Konzept, in einer globalisierten Welt gewinnt diese aber immer mehr an Bedeutung. Gerade in den letzten Jahren hat die Klimakrise wie auch die Covid-19-Pandemie aufgezeigt, dass globale Fragen nur mit einer gemeinsamen und zwischen möglichst vielen Staaten abgestimmten Strategie und wissenschaftlicher Zusammenarbeit gelöst werden können. Auf der anderen Seite sind wissenschaftliche Entwicklungen in anderen Staaten und Unternehmen genauer zu beobachten, da sie in unserer vernetzten Welt sehr schnell Auswirkungen auf den gesamten Planeten haben können. Science Diplomacy hat insbesondere durch den wachsenden Bereich der Wissenschaft und Technologie in internationalen Beziehungen an Bedeutung zugenommen. Ebenso die wachsende globale Ausrichtung von Wissenschaftsinstitutionen hat Science Diplomacy befeuert (Flink/Rüffin 2019).

Eine einheitliche Definition von Science Diplomacy gibt es nicht und deswegen ist diese Form der Paradiplomatie schwierig zu umrahmen und abzugrenzen (Kaltofen/Acuto 2018). Wissenschaftliche Kooperationen und Science Diplomacy sind nicht dasselbe und verfolgen trotz begrifflicher Ähnlichkeit auch nicht immer dieselben Ziele. Bei wissenschaftlicher Zusammenarbeit geht es in erster Linie um gemeinsame Forschung und den Austausch von Forschungsdaten. Bei Science Diplomacy geht es neben der wissenschaftlichen Zusammenarbeit um einen Prozess, in dem sich Akteure in Bezug auf Wissen und Forschung selbst repräsentieren, Know-How vermitteln, um im Idealfall ihr Image und ihren Ruf zu stärken sowie eine vertrauensbildende Wirkung zu entfalten (Turekian et al. 2015). Neben wissenschaftlichen Absichten werden überdies Ziele verfolgt, die klarer politischer Natur sind und dem Netzwerkdenken verhaftet sind. Akteurinnen und Akteure sind meist keine klassischen diplomatischen Figuren, sondern vielmehr Forschungseinrichtungen und Universitäten, einzelne Wissenschaftler/-innen, aber auch Unternehmen. Fest steht, dass dieser Aspekt insbesondere der Autonomie- und Minderheitenforschung zugutekommt, die seit 1992 in Südtirol gefördert wird. Gleichzeitig findet Südtirol ein neues diplomatisches Betätigungsfeld, in dem sich die Autonome Provinz in der Welt präsentieren und neue Netzwerke erschließen kann.

4. Schlussbemerkungen

Neben traditionellen zwischen- bzw. überstaatlichen Diplomatiebereichen gab es immer schon Bemühungen von Minderheiten, ihre Interessen im Bereich der internationalen Beziehungen zu vertreten. Die Wissenschaftsdiplomatie könnte dabei – neben anderen paradiplomatischen Aktivitäten – auf substaatlicher Ebene immer mehr an Bedeutung gewinnen, auch aufgrund der steigenden Wichtigkeit der Bereiche Wissenschaft und Technologie in unserer Gesellschaft.

Die Autonome Provinz Bozen-Südtirol hat mit den Themen Autonomien und Minderheitenschutz ein Gebiet für sich gefunden, in denen es auf der internationalen Bühne als Beispiel fungieren kann und das jährlich Delegationen aus aller Welt nach Südtirol führt. Südtirols Selbstverwaltung mag zwar kein Alleinstellungsmerkmal sein. Als Anschauung- und Forschungsobjekt hat es aber mit seiner Autonomieregelung eine „Nische“ gefunden, in der es nicht nur durch Forschung und Beratung einen Beitrag zu den Bereichen Konfliktlösung und Minderheitenschutz leisten kann, sondern auch einen Weg gefunden hat, Akteur in einer substaatlichen Form der Wissenschaftsdiplomatie zu werden.

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Abb. 1: Gäste aus Ländern, die nach Südtirol gekommen sind, um sich über Autonomie und Minderheitenschutz zu informieren (hellgrau eingefärbte Länder).

Quelle: Eigene Auswertung aufgrund der Daten des Südtiroler Landtages, der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol und Eurac Research.