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Isabel Gallmetzer

Der Wahlkampf der Parteien im Internet

Soziale Netzwerke und die neuen Möglichkeiten der Interaktion

1. Einleitung

„Im Internet wird sicher nichts entschieden – aber ohne Internet auch nicht“, sagte Michael Mühlberger, Geschäftsführer einer Kommunikationsagentur in Bozen, der Tageszeitung Dolomiten vor den Landtagswahlen 2013 in Bezug auf die Bedeutung von sozialen Netzwerken in Wahlkämpfen.1

In der Tat wird die Rolle des Internets und der sozialen Medien in Wahlkämpfen und allgemein in der politischen Kommunikation kontrovers diskutiert (vgl. Jungherr/Schoen 2013). Abseits der wissenschaftlichen Diskussion zeichnet sich jedoch in vielen Ländern der Trend einer immer stärkeren Nutzung des Internets, insbesondere sozialer Netzwerke, als Wahlkampfmedium und darüber hinaus ab. Besonders interessant für Parteien ist diese Kommunikationsarena aufgrund der steigenden Internetnutzung und der Möglichkeit, von den herkömmlichen Medien ungefiltert, besonders vor Wahlen, neue WählerInnen anzusprechen und SympathisantInnen zu mobilisieren. Ein besonderes Merkmal dieser neuen technischen Möglichkeiten sind die erweiterten Interaktionsmöglichkeiten zwischen politischen AkteurInnen und BürgerInnen, die laut ExpertInnen jedoch noch relativ wenig ausgeschöpft werden.

Seit dem erfolgreichen Onlinewahlkampf von Barack Obama im Jahr 2008 sind Wahlkämpfe ohne soziale Netzwerke nur mehr schwer vorstellbar. In Südtirol bietet sich nun erstmals die Möglichkeit, den Einsatz von sozialen Netzwerken durch Parteien in einem Landtagswahlkampf zu untersuchen.

2. Untersuchungsgegenstand und Methode

Die Fragestellung dieses Beitrages lautet, ob und wie Südtiroler Parteien das Internet und insbesondere soziale Netzwerke im Landtagswahlkampf 2013 eingesetzt haben. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Interaktionsmöglichkeiten gelegt.

Untersucht werden die Onlineaktivitäten jener neun Parteien, die bei der Wahl zum Landtag am 27. Oktober 2013 den Einzug in den Landtag geschafft haben. Nach Stimmenstärke sind dies: Südtiroler Volkspartei (SVP), Die Freiheitlichen, Verdi-Grüne-Vërc / Sel (Grüne), Süd-Tiroler Freiheit (STF), Partito Democratico – Demokratische Partei (PD), Forza Alto Adige – Lega Nord – Team Autonomie (Team Autonomie), Movimento 5 Stelle (M5S), Bündnis Bürgerunion – Ladins Dolomites – Wir Südtiroler (BürgerUnion) und L’Alto Adige nel cuore. Bei den Wahlbündnissen werden nur jene Parteien untersucht, die seit den letzten Wahlen im Landtag vertreten sind.

Bevor die Untersuchungsergebnisse vorgestellt werden, soll aufgezeigt werden, welche Bedeutung dem Internet und den sozialen Netzwerken in der politischen Kommunikation, insbesondere zu Wahlzeiten, zugeschrieben werden und wie diese funktionieren. Der untersuchte Zeitraum geht vom 27.9.2013 bis zum 27.10.2013 und wird also auf die „heiße Phase“ (Woyke 2005, 110) im Wahlkampf beschränkt. Der Vergleich ergibt sich durch die Darstellung der Onlineaktivitäten der verschiedenen Parteien und weniger als Vergleich von Phasen vor und nach der Wahl. Dies auch deshalb, da einige Parteien zu unterschiedlichen Zeitpunkten Vorwahlen hatten und somit ein „erster“ Wahlkampf bereits Anfang 2013 stattgefunden hat.

Besonderes Augenmerk der Analyse liegt bei den sozialen Netzwerken, da diese in Südtirol erstmals in einem Wahlkampf verbreitet eingesetzt wurden und eine neue Art der Interaktion zwischen Parteien und BürgerInnen darstellen. Untersucht werden die Aktivitäten auf Facebook, Twitter und YouTube, da diese von den meisten untersuchten politischen AkteurInnen verwendet werden. Auch die Homepages der Parteien werden auf Interaktionsmöglichkeiten mit den WählerInnen untersucht.

Die einzelnen Auftritte auf Facebook, Twitter und YouTube wurden vorrangig durch Links auf den Parteiseiten identifiziert.

Zusätzlich wurden alle im Landtag vertretenen Parteien zur Betreuung der Profile der Parteien in den sozialen Netzwerken befragt. Die Fragen wurden den Parteien, wo dies möglich war, via Facebook gestellt. Die SVP, die Freiheitlichen, die Grünen, die STF, das Team Autonomie sowie der M5S haben innerhalb 24 Stunden geantwortet, die BürgerUnion eine Woche später. Vom PD und dem L’Alto Adige nel cuore kam keine Rückmeldung.

3. Das Internet und die sozialen Netzwerke in Wahlkämpfen

3.1. Geschichtlicher Abriss

In der Politikwissenschaft ist die Analyse von Wahlkämpfen ein Teilbereich der Parteien- bzw. der politischen Kommunikationsforschung. Ausgehend vom angelsächsischen Raum, wo dieser Forschungszweig eine längere Tradition besitzt, hat dieser in den letzten Jahrzehnten auch im deutschsprachigen Raum stark an Bedeutung gewonnen, fristet aber im Vergleich zu anderen politikwissenschaftlichen Forschungszweigen noch immer eher ein Schattendasein (vgl. Lewandowsky 2013, 16; Schulz 2008).

Ab den 50er-Jahren bildeten neue elektronische Medien wie das Fernsehen und das Radio ein verändertes Medienumfeld, über welches politische Kommunikation möglich war. Die Rolle der Medien als Gatekeeper zwischen Politik und BürgerInnen und ihr Einfluss auf die Meinungsbildung der WählerInnen lagen damals im Fokus der politischen Kommunikationsforschung (vgl. Schulz 2008, 14ff). Mit Aufkommen des Internets entstand eine neue Kommunikationsarena, die seit Ende der 1990er-Jahre in Deutschland und in anderen Ländern auch für den Wahlkampf genutzt wird (vgl. Unger 2012, 16). Seitdem ist die zunehmende Bedeutung des Internets in der wissenschaftlichen Forschung unbestreitbar. Ab dem Jahr 2000 sind mehr wissenschaftliche Artikel zum Zusammenhang von Internet und Wahlkampf als zum Zusammenhang von Fernsehen und Wahlkampf veröffentlicht worden (vgl. Jungherr/Schoen 2013, 3).

Die Anfänge der politischen Kommunikationsprozesse im Internet konzentrierten sich, auch aufgrund der damaligen technischen Möglichkeiten, auf Informa­tionsverbreitung. Dies war ein Top-down-Prozess. In Folge gab es Entwicklungen zu einer verstärkten Miteinbeziehung der BürgerInnen, die auch Kommunikationsflüsse von unten nach oben (bottom-up) zuließen (vgl. Eilders 2006, 285). Die Entwicklung gipfelte 2005 im Web 2.0 oder social web (Rottbeck 2013, 81), deren Kernelemente Dialogizität und Ko-Produktion darstellen. Es war nun auch Mehrwegekommunikation (many-to-many) möglich (vgl. Jungherr/Schoen, 20). Die Interaktivität wurde zum Schlagwort. In der Wissenschaft wird kontrovers diskutiert, inwieweit diese neue Kommunikationsform auch zu einer verstärkten politischen Partizipation der BürgerInnen führen kann. Eine Studie diesbezüglich kam zum Ergebnis, dass die meisten Nutzerinnen sogenannte joiners oder spectators seien, die sich nicht aktiv in die Netzöffentlichkeit einbringen, sondern weiterhin vorrangig Informationen beziehen (vgl. Rottbeck 2013, 89).

Vor allem die Tatsache, dass im Internet ungefilterte Kommunikationsflüsse zwischen Parteien und BürgerInnen stattfinden können, machen dieses Instrument für politische AkteurInnen interessant. Zudem kann in sozialen Medien zielgruppenorientiert, kostengünstig und mit großen Reichweiten kommuniziert werden. Außerdem sind die Internetnutzungszahlen und damit auch die NutzerInnen der so­zia­len Netwerke in den letzten Jahren rapide angestiegen (vgl. Jungherr/Schoen 2013).

Unbestritten hat der innovative Onlinewahlkampf von Barack Obama im US-Präsidentschaftswahlkampf im Jahr 2008 erheblich dazu beigetragen, dass sich die politischen AkteurInnen mit der Nutzung neuer Onlinekommunikationskanäle verstärkt auseinandersetzten. Zudem hat eine Professionalisierung der politischen Kommunikation stattgefunden: Immer mehr Parteien lassen sich von KommunikationsexpertInnen beraten und bauen ihren Wahlkampf nach marketingstrategischen Prinzipien auf (vgl. Plasser/Plasser 2012, 28). Auch werden Wahlkampagnen immer öfter auf die SpitzenkandidatInnen zugeschnitten. Diese Tendenzen in der Wahlkampfführung (und darüber hinaus) werden häufig unter dem Begriff „Amerikanisierung“ zusammengefasst. Darin finden sich die Kampagnenelemente Mediatisierung, Personalisierung und Professionalisierung. Neben diesen drei Hauptmerkmalen der Amerikanisierungsthese gibt es noch spezielle Aspekte wie gezieltes Ereignis- und Themenmanagement usw. (vgl. Plasser/Plasser 2012). Dabei wird die Amerikanisierungsthese in der Wissenschaft sehr kontrovers diskutiert, da oftmals von einer von Amerika unabhängigen Modernisierung der Wahlkämpfe durch die Erschließung Neuer Medien gesprochen wird und deshalb ebenso gut von einem modernen und nicht zwingend „amerikanisierten“ Wahlkampf gesprochen werden kann. Holtz-Bacha (2002, 23) sieht das Hauptmerkmal dieser Veränderung der Wahlkampfführung in der Professionalisierung; die Personalisierung und Mediatisierung seien lediglich eine Folge davon. Auch Plasser (2012, 36) sieht die veränderten Wahlkampfstrategien weniger als Amerikanisierung, sondern ebenso als Folge der Modernisierung des Mediensystems und des generellen politischen und sozialen Wandels. Somit stehen sich in der Literatur der Modernisierungsansatz und die Amerikanisierungsthese gegenüber (vgl. Plasser/Plasser 2012, 37). Beide gehen jedoch davon aus, dass diese neuen Wahlkampfelemente zuallererst in Amerika angewandt wurden und daraufhin auch von anderen Ländern übernommen worden sind. Filzmaier hält diesbezüglich Folgendes fest: „Unzweifelhaft hat die fortschreitende Mediatisierung, Personalisierung und Professionalisierung die Logik politischer Prozesse und des politischen Wettbewerbs weltweit nachhaltig beeinflusst“ (Filzmaier 2006, 45).

Wahlkämpfe haben sich auch aus anderen Gründen verändert: In Europa ist seit den 70er-Jahren die Bindung zwischen WählerInnen und Parteien/PolitikerInnen instabiler geworden. Die aufgeweichten Spaltungslinien (wie Zentrum-Peripherie, Arbeiter-Kapitaleigentümer und andere) veränderten die Parteiensysteme nachhaltig. Die WählerInnen wurden volatiler und die Wahlbeteiligung ging in vielen Staaten stetig zurück. Dies hatte großen Einfluss auf die Strategien und Organisation der Wahlkämpfe (vgl. Saalfeld 2007, 118f). Pippa Norris nennt in diesem Zusammenhang vier Einflussfaktoren auf die Wahlkampfpraktiken: das gesetzliche Umfeld, das Wahl- und Parteiensystem, das Mediensystem und die WählerInnenschaft (vgl. Plasser/Plasser 2012, 110).

Die wissenschaftliche Diskussion über soziale Netzwerke hat in Deutschland im Rahmen der Bundestagswahl 2009 und in Österreich besonders seit den Nationalratswahlen 2013 an Bedeutung gewonnen. Zudem sind zahlreiche Onlineplattformen entstanden, die die Sozialen-Netzwerk-Aktivitäten von Parteien und PolitikerInnen erheben (z. B. Pluragraph.de, socialmediaradar.at).

3.2. Soziale Netzwerke

Unter dem Begriff soziale Netzwerke werden elektronische Kommunikationsmittel verstanden, die einen zeitnahen und ortsungebundenen Austausch von Informationen und Meinungen zwischen den NutzerInnen ermöglichen (vgl. Gärtner 2008). Prominente Beispiele dafür sind Facebook, Twitter und das Videoportal YouTube.

Die Einflüsse und Veränderungen dieser neu entstandenen Kommuni­kations­arena auf die gesellschaftliche Kommunikation werden unterschiedlich eingeschätzt. Ein wichtiger Punkt in diesem Zusammenhang ist, dass neben der Verbreitung von Informationen vor allem der Austausch von Meinungen in einem webbasierten so­zia­len Kontext im Mittelpunkt steht (vgl. Unger 2012, 67).

Immer mehr Menschen nutzen soziale Netzwerke auch für politische Zwecke, das heißt, dass entweder über Politik gesprochen wird, man direkt mit den politischen AkteurInnen in Kontakt tritt oder dass politische Missstände an die Öffentlichkeit getragen werden (vgl. Rottbeck 2013, 102).

Bei sozialen Netzwerken wird auch von einer „empfehlungsbasierten Kommunikation“ (Unger 2012, 68) gesprochen, da man auf die Aktivitäten befreundeter NutzerInnen automatisch aufmerksam gemacht wird (vgl. Jungherr/Schoen 2013, 141). Dadurch können enorme Reichweiten erzielt werden. Dieser euphorischen Ansicht steht jene Meinung gegenüber, die besagt, dass die Reichweiten zwar groß sein können, aber vorrangig AnhängerInnen und SympathisantInnen in ihrer bestehenden Meinung gestärkt werden (vgl. Schulz 2008, 243).

Bevor auf das Netzverhalten in Südtirol eingegangen wird, sollen in aller Kürze einige Informationen zu den relevanten sozialen Netzwerken Facebook, Twitter und YouTube gegeben werden.

Facebook wurde im Jahr 2004 in den USA entwickelt und wird mittlerweile von über einer Milliarde Menschen genutzt. 2013 nutzten in Deutschland 32 Prozent und in Österreich sowie in Italien 40 Prozent der InternetnutzerInnen dieses soziale Netzwerk (AllFacebook.de 2013).

Auf Facebook kann zwischen einem persönlichen Profil, einer Fanseite und einer Gruppe unterschieden werden. Die Vernetzung zwischen den NutzerInnen erfolgt über ihr Profil durch das beidseitige Einverständnis, eine Facebook-Freundschaft einzugehen. Bei einer Facebook-Seite hingegen ist dies ein einseitiger Vorgang. Der/die NutzerIn drückt die „Gefällt mir“-Schaltfläche (like button) und wird damit Fan der Seite. Bei beiden Varianten wird man über die Aktivitäten auf der gelikten Seite oder dem befreundeten Profil automatisch informiert. Außerdem können Statusmeldungen der Seiten bzw. der ProfilbetreiberInnen auf den jeweiligen Pinnwänden geteilt, kommentiert und gelikt werden. Das Hochladen von Videos und Fotos sowie Links sind möglich. Facebook sieht persönliche Profile für Privatpersonen und öffentliche Seiten für andere Gruppen vor, z. B. für Unternehmen, Organisationen und nicht zuletzt auch für PolitikerInnen. Die Seite bietet gegenüber einem Profil folgende zusätzliche Möglichkeiten: Die Anzahl der Fans ist unbeschränkt (bei einem Profil sind 5.000 Freunde die Obergrenze), es besteht die Möglichkeit, das NutzerInnenverhalten statistisch auszuwerten sowie die eigene Fanseite gegen Bezahlung zu bewerben. Kürzlich hat FacebookBerlin einen eigenen Leitfaden für PolitikerInnen veröffentlicht (Facebook 2013).

Twitter ist ein Kommunikationsnetzwerk, bei dem Kurznachrichten (tweets) mit maximal 140 Zeichen öffentlich verbreitet werden. Diese Tweets können auch an bestimmte Personen gerichtet sein (@Nachrichten) oder mit Schlagworten (#hashtags) versehen werden, die eine bessere Auffindbarkeit gewährleisten sollen. Tweets können als retweet ebenso geteilt oder mit einem eigenen Tweet kommentiert werden. Ein Twitter Account kann abonniert werden; damit wir man ein sogenann­ter follower. Weltweit gibt es 200 Millionen NutzerInnen. Dieser Kommunikationskanal wird besonders von PolitikerInnen, JournalistInnen und FachexpertInnen genutzt.

Bei YouTube kann ein YouTube-Kanal eingerichtet werden, auf dem Videos hochgeladen werden können. Diese Videos können, sofern aktiviert, von anderen NutzerInnen kommentiert werden. Der Kanal kann zudem von anderen NutzerInnen abonniert werden.

Dass Parteien verstärkt soziale Netzwerke nutzen, lässt sich am besten damit erklären, dass die NutzerInnenzahlen in den letzten Jahren rasant angewachsen sind. Im Jahr 2012 lag der Anteil der Südtiroler Bevölkerung, der das Internet nutzte, bei 64,3 Prozent (ASTAT 2013). Davon nutzten 30,6 Prozent das Internet täglich und 24,9 Prozent mindestens einmal in der Woche. Im Vergleich zu Österreich (Anteil von 80 Prozent laut Statistik Austria 2013) und zu Deutschland (Anteil von 77 Prozent laut Destatis 2012) ist die Nutzung von Internet in Südtirol weniger verbreitet. Die Nutzung in Südtirol liegt aber deutlich höher als in Italien (Anteil von 52,5 Prozent laut ISTAT 2012).

Die Zunahme der Internetnutzung in Südtirol seit 2008 beträgt 9,1 Prozent. Die Gruppe jener Personen, die das Internet nie nutzen, ist deutlich gesunken, und zwar von 44,7 Prozent (2008) auf 35,5 Prozent der Bevölkerung.

Die häufigsten InternetnutzerInnen sind wie im Jahr 2008 weiterhin die 14- bis 39-Jährigen. Innerhalb dieser Gruppe ist der Anteil der täglichen NutzerInnen von 32,7 Prozent (2008) auf 52 Prozent gestiegen. Dem internationalen Trend entsprechend sind unter den NutzerInnen auch in Südtirol mittlerweile die Jüngeren und Älteren ebenfalls verstärkt zu finden. 2008 lag der Anteil an Personen über 66 Jahren, die das Internet nicht nutzten, bei 84 Prozent, 2012 betrug dieser Anteil 75,8 Prozent. 15,4 Prozent der 60- bis 65-Jährigen surfen mittlerweile täglich im Internet. Bei den unter 14-Jährigen sank der Prozentanteil der NichtnutzerInnen um 18,6 Prozent auf 36 Prozent. Täglich sind 14,4 Prozent dieser Altersgruppe im Internet unterwegs (2008: 5,5 Prozent). Die Diffusion bei älteren Jahrgängen sei nach Meinung von Schulz (2008, 242) lediglich eine Frage der Zeit. Jüngere NutzerInnen, sogenannte digital natives, die mit dem Internet aufwachsen, haben zudem weniger Hemmungen, private Dinge im Internet zu teilen (vgl. Rottbeck 2013, 80).

Wie 2008 besteht weiterhin ein Zusammenhang zwischen Bildungsgrad und Nutzungsgrad des Internets. Je höher der Bildungsgrad, desto höher der Anteil der InternetnutzerInnen. Innerhalb der Erwerbskategorien fällt auf, dass besonders die Zahl der Hausfrauen, die das Internet nicht nutzen, von 73,2 Prozent (2008) auf 52,6 Prozent, stark gesunken ist.

Die Nutzung von sozialen Netzwerken stellt sich in den verschiedenen Ländern wie folgt dar. In Südtirol nutzen 40 Prozent der InternetnutzerInnen soziale Netzwerke, in Österreich 46 Prozent (Statistik Austria 2013), in Deutschland sind es 53 Prozent (Destatis 2012) und in Italien 51,2 Prozent (ISTAT 2012). Wie in den anderen Ländern auch werden die sozialen Netzwerke vor allem von den jüngeren Altersgruppen genutzt.

Angesichts dieser Zahlen ist es nachvollziehbar, dass politische Parteien und ihre KandidatInnen auch im Internet und in den sozialen Netzwerken den WählerInnenkonsens suchen.

4. Südtiroler Parteien im Internet und in den sozialen Netzwerken

Nach Meinung von Unger (2012, 67) haben die Profile in den sozialen Netzwerken die Homepages der Parteien als Anlaufstelle für an politischen AkteurInnen interessierte BürgerInnen abgelöst. Mittlerweile wurden die Parteihomepages zwar um partizipatorische Elemente erweitert, doch nehmen die Auftritte in den sozialen Medien eine wichtigere Rolle in der politischen Kommunikation ein. Nunmehr stellen Homepages vorrangig eine „multifunktionelle Drehscheibe“ (Rußmann 2012, 191) dar, die vor allem Links zu den sozialen Profilen herstellen sollen. Bevor die Aktivitäten in den sozialen Netzwerken untersucht werden, gilt es dennoch, mögliche neue partizipatorische Funktionen auf den Webseiten zu identifizieren.

4.1. Homepages der Parteien

Wie in den meisten westeuropäischen Ländern richteten auch die im Rahmen dieser Arbeit untersuchten Südtiroler Parteien Ende der 1990er-Jahre eine Homepage ein. 1998 schalteten die SVP und die Grünen ihre Homepage frei, ein Jahr später folgten die Freiheitlichen. Die Süd-Tiroler Freiheit hat seit der Abspaltung von der Union für Bürger (heute BürgerUnion) im Jahr 2007 eine eigene Homepage online gestellt, wie auch der PD nach der Neugründung im selben Jahr (Steiner/Kager 2009, 184). Mittlerweile haben alle im Landtag vertretenen Parteien eine eigene Webseite.2

Parteien nutzten anfangs Webseiten ausschließlich dazu, um Informationen zu verbreiten (Rußmann 2012, 192). Auch die Südtiroler Parteiseiten hatten im Wahlkampf von 2008 primär informativen Charakter (vgl. Steiner/Kager 2009). Informationen, die den Wahlkampf betreffen (Wahlprogramm, KandidatInnenvorstellung), sind von den Homepages aller Parteien abrufbar. Inhalte, die darüber hinausgehen, variieren in nur geringem Ausmaß. Über einzelne Parteiseiten (SVP bei Landtagsblog, Grüne, STF, Team Autonomie) kann ein Newsletter abonniert werden. Auch finden sich bei allen Parteiseiten Links zu den sozialen Netzwerken. Vor allem im Rahmen der vor Wahlkämpfen üblichen Überarbeitung von Webseiten wurde 2013 die Verlinkung zu den eigenen Profilen in den sozialen Netzwerken ausgebaut.

Zur Mobilisierung von AnhängerInnen über die Parteiwebseiten kann angeführt werden, dass auf den Seiten der SVP, der Grünen, der STF und des M5S eine Anleitung aufscheint, wie für die Partei gespendet werden kann. 2008 spielte dieses online fundraising noch keine Rolle (Steiner/Kager 2009, 196). Auch Onlineshops sind mittlerweile auf den Seiten von Team Autonomie, STF und der SVP eingerichtet worden. Zudem finden sich auf einigen Parteiseiten Informationen, wie man aktiv den Wahlkampf unterstützen kann. Die Beantragung von Onlinemitgliedschaften war hingegen schon 2008 möglich.

Auf den verschiedenen Webseiten sind auch Möglichkeiten für die inhaltliche Partizipation der NutzerInnen eingerichtet worden. Die Parteiseiten der Freiheitlichen, der Grünen, des Teams Autonomie und des M5S bieten die Möglichkeit, veröffentlichte Beiträge zu kommentieren. Auf der Seite von L’Alto Adige nel cuore müssen sich die NutzerInnen dazu zuerst registrieren. Im Wahlkampfjahr 2008 war die Feedbackfunktion für Textbeiträge bereits bei allen untersuchten Parteien mit Ausnahme der Grünen und der SVP eingebaut (Steiner/Kager 2009, 196). Mittlerweile ermöglichen auch die Grünen diese Funktion auf ihrer Homepage, während die SVP dies lediglich im eigens für die Landtagswahlen eröffneten KandidatInnenblog (http://landtagswahl.svp.eu/) anbietet. Einige der KandidatInnen haben diese Funktion allerdings deaktiviert.

Fünf Parteien (SVP, Grüne, STF, PD, L’Alto Adige nel cuore) haben die Homepage der RSS-Technik angepasst. Dies erlaubt den UserInnen, durch Klicken eines Icons ständig über Änderungen und neue Beiträge auf der Homepage informiert zu werden. Diese Parteiseiten sind somit als Newsseiten aufgebaut.

Die Parteiseite kann auch als Instrument für die Mitbestimmung der Mitglieder dienen. Das Wahlprogramm der SVP ist zum Beispiel nach eigenen Angaben das „Ergebnis eines breiten Diskussionsprozesses“ (Wahlprogramm SVP 2013, 3). Im Wahlkampf konnte offline bei Gesprächen sowie online mittels einer Onlineumfrage, bei der 1.500 Anregungen gesammelt wurden, Einfluss auf das Wahlprogramm ausgeübt werden (Mitbestimmen in der Südtiroler Volkspartei 2013).

Durchwegs vielfältig sind auch die Sprachen, in denen die Inhalte der Parteiwebseiten potentiellen WählerInnen angeboten werden. Die Freiheitlichen betreiben ihre Homepage ausschließlich in deutscher Sprache. Die Verfassung für den von ihnen vorgeschlagenen Freistaat liegt zusätzlich auf Italienisch und Englisch vor. Auch die BürgerUnion bietet ihre Seite nur auf Deutsch an, L’Alto Adige nel cuore hingegen nur auf Italienisch. Die STF-Seite stellt Informationen zur Geschichte der Bewegung sowie zum Selbstbestimmungsrecht auf Deutsch, Italienisch, Ladinisch, Grödnerisch, Englisch, Spanisch und Slowenisch sowie im Dialekt des Veneto zur Verfügung. 2008 beschränkte sich dieses Sprachangebot noch ausschließlich auf Deutsch. Die SVP bietet, wie bereits 2008, einen historischen Abriss, Informationen zur Organisationsstruktur und das Wahlprogramm auch auf Italienisch, Englisch und Ladinisch an. Die SVP, die Grünen und das Team Autonomie bieten ihre Homepage mit sämtlichen Inhalten sei es in einer deutschen als auch in einer italienischen Version an. Der M5S bietet einige Information zweisprachig an, einige ausschließlich auf Italienisch.

Internetseiten werden aber nicht nur dazu verwendet, eigene Inhalte darzustellen, sondern auch dazu, die Inhalte anderer zu kritisieren. Hauptziel von negative campaigning ist es, den politischen Gegner negativ darzustellen. Ein Vorteil dabei ist die große Aufmerksamkeit, die solche Kampagnen erregen, doch können sich solche Wahlkampfinstrumente auch als erfolglos herausstellen, und zwar dann, wenn eine Solidarisierung mit den Angegriffenen entsteht oder die Politikverdrossenheit gefördert wird. Außerdem sind eher StammwählerInnen und weniger WechselwählerInnen durch eine solche Art von Wahlkampf ansprechbar. Dieses Wahlkampfinstrument stammt aus den USA der 1960er-Jahre und war in Europa seit jeher weniger stark ausgeprägt (Filzmaier 2006, 34ff).

Wie bereits 2008 hat die BürgerUnion auch anlässlich der Landtagswahlen 2013 eine Negativkampagne gestartet. Die Partei hat mit www.systemedelweiss.org eine Webseite eingerichtet, in der auf einer Timeline das sogenannte „politische Sündenregister“ der SVP in der Legislaturperiode von 2008 bis 2013 aufgelistet ist. Ein weiteres Beispiel ist der YouTube-Kanal des freiheitlichen Landtagsabgeordneten Sigmar Stocker („Sigmar Stocker TV“).

4.2 Die Parteien in den sozialen Netzwerken

Die Präsenz der Parteien in sozialen Netzwerken spielte im Landtagswahlkampf 2008 noch so gut wie keine Rolle. Keine der untersuchten Parteien hatte zu diesem Zeitpunkt eigene Auftritte bei Facebook oder Twitter. Allerdings waren SVP und STF bereits mit YouTube-Kanälen im Internet präsent, die unter anderem für die Verbreitung von Wahlwerbespots verwendet wurden. Die SVP hatte mit dem „EdelweissTV“ auf YouTube ein innovatives Format gefunden, welches jedoch von Einwegkommunikation gekennzeichnet war (keine Kommentarfunktion).

Wie nachfolgend dargestellt, hatten zum Zeitpunkt der Landtagswahl 2013 alle Parteien einen eigenen Auftritt bei Facebook.3 Auch Twitter und YouTube werden stark in Anspruch genommen. Präsent sind die Parteien beispielsweise aber auch bei Google+ und Soundcloud (Audioportal). Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über jene sozialen Netzwerke, in denen zumindest zwei der untersuchten Parteien vertreten sind:

Tabelle 1: Die Parteien in sozialen Netzwerken (Stand: 1.1.2014)

Facebook

Twitter

YouTube

Google+

Soundcloud

SVP

X

X

X

Die Freiheitlichen

X

X

X

Grüne

X

X

X

X

STF

X

X

X

X

X

PD

X

X

X

X

Team Autonomie

X

M5S

X

X

BürgerUnion

X

X

X

X

L’Alto Adige nel cuore

X

X

Quelle: eigene Darstellung

Die SVP nahm für ihren Auftritt in den sozialen Medien externe Expertise in Anspruch. So hat die SVP auf Nachfrage mitgeteilt, im Zeitraum von 2011 bis 2013 mit einem freiberuflichen Mitarbeiter, der sich wiederum von Experten be­raten ließ, ein Konzept für die Nutzung sozialer Medien für die politische Kom­muni­kation erarbeitet zu haben. Auch im Wahlkampf wurde auf die Hilfe des freiberuflichen Mitarbeiters zurückgegriffen. Auch die BürgerUnion nahm externe Unterstützung in Anspruch. Bei den Grünen wurden die sozialen Netzwerke im Wahlkampf mit der Unterstützung von kundigen KandidatInnen betreut.

Die Betreuung der sozialen Netzwerke erfolgt bei den Grünen und der SVP über das Parteibüro in Teamarbeit. Bei der BürgerUnion erfolgt die Betreuung durch Parteifunktionäre und freie Mitarbeiter. Bei den Freiheitlichen ist der General­sekretär der Partei dafür verantwortlich. Bei der STF, dem Team Autonomie und dem M5S erfolgt dies in Teamarbeit von Parteimitgliedern. Die Situation bei den anderen Parteien konnte nicht in Erfahrung gebracht werden.

4.2.1 Facebook

Im Wahlkampf zur Landtagswahl 2013 waren alle Parteien auf Facebook vertreten. 2008 war hier noch keine Partei präsent gewesen. Die Freiheitlichen eröffneten 2009 als erste Partei ein Profil, die anderen Parteien (außer den später gegründeten) folgten ein Jahr später.

Alle auf Facebook vertretenen Parteien betreiben eine Seite. Lediglich das Team Autonomie hatte keine Seite, sondern eine Gruppe gegründet, die im Oktober 2013 1.700 Mitglieder zählte. Eine eigene Seite wurde erst kurz nach den Wahlen freigeschaltet. L’Alto Adige nel cuore, der PD und die BürgerUnion betreuen neben einer Seite zusätzlich ein Profil. Die Profile konnten bei der Analyse jedoch nicht berücksichtigt werden. Während der PD erst nach der Erstellung der Seite ein Profil eingerichtet hat, ist die BürgerUnion mit einem Profil gestartet und hat erst 2013 eine Facebook-Seite erstellt. Zusätzlich haben einige Ortsgruppen eigene Seiten, Profile sowie Gruppen eingerichtet. M5S betreibt zusätzlich mit 899 Mitgliedern (Stand. 31.12.2013) eine landesweite Gruppe.

In der folgenden Tabelle (Grafik 1) werden die Anzahl der Fans der verschiedenen Facebook-Seiten und die Interaktionen wenige Tage vor der Wahl dargestellt. Die Interaktionszahl der Seite beschreibt, in welchem Ausmaß NutzerInnen aktiv wurden, indem sie Inhalte der Seiten kommentiert, geteilt oder gelikt haben.

Weit voran an erster Stelle findet sich die STF mit über 8.000 Fans (Likes). Die Freiheitlichen haben knapp mehr als die Hälfte davon, die SVP rund 44 Prozent. Auch M5S hat mit knapp einem Viertel der Fans der STF noch eine beachtliche Zahl an Fans. Die anderen Parteien liegen weiter dahinter.

Betrachtet man die Interaktionszahlen bei Facebook wenige Tage vor den Wahlen zum Südtiroler Landtag, so fällt die im Verhältnis zur Anzahl der Fans hohe Interaktionsrate bei M5S und bei den Grünen auf. Vor allem die SVP schneidet vergleichsweise schlecht ab.

Neben der Anzahl der UnterstützerInnen und den Interaktionszahlen wurde auch die Aktivität der Parteien auf der eigenen Facebook-Seite erhoben, um ein aussagekräftigeres Bild über die Nutzung vonseiten der Parteien vor allem in Hinblick auf die Interaktion mit den BürgerInnen zu bekommen. Neben der Anzahl der Statusmeldungen wurde auch die Anzahl der Kommentare auf NutzerInnen-Kommentare (positiver als auch negativer Art sowie Fragen) und die Anzahl der Likes, die Parteien bei NutzerInnenkommentaren setzten, erhoben.

Sechs Parteien wiesen gegenüber der BürgerUnion weniger als die Hälfte an Aktivität auf. Die BürgerUnion war, obwohl sie die geringste Anzahl an Seitenfans aufwies, am aktivsten. Betrachtet man die Reaktion auf NutzerInnenbeiträge, so zeigt sich, dass die Grünen am häufigsten darauf reagierten und die STF solche am häufigsten likte. Bei L’Alto Adige nel cuore war im besagten Zeitraum trotz mehr als 500 UnterstützerInnen der Seite fast keine Aktivität vorhanden. Setzt man die Aktivitäten der Parteien mit jenen der NutzerInnen (Liken, Kommentieren und Teilen der Statusmeldungen) in Verbindung, so wird deutlich, dass die meisten Parteien Facebook im Wahlkampf eher als Instrument zur Verbreitung von Informa­tionen denn als Diskussionsplattform genutzt haben.

Tabelle 2: Parteiaktivitäten auf Facebook-Seite (27.9.2013–27.10.2013)

Partei

Aktivität der Parteien

Anzahl ­Statusmeldungen

Anzahl Kommentare

Anzahl Likes

BürgerUnion

62

5

3

M5S

53

6

7

STF

29

3

19

Grüne

27

7

0

PD

26

1

0

SVP

25

4

1

Die Freiheitlichen

23

5

3

L’Alto Adige nel cuore

21

0

0

Aktivität der NutzerInnen in Bezug auf Statusmeldungen der Parteien

Anzahl Likes

Anzahl Kommentare

Anzahl Teilen

BürgerUnion*

94

19

17

M5S

417

32

320

STF

1.040

40

173

Grüne

146

26

21

PD

31

2

8

SVP

321

70

50

Die Freiheitlichen

1.526

77

181

L’Alto Adige nel cuore

40

0

73

Quelle: eigene Darstellung

Das Liken ist jene Form der Interaktion, die von den NutzerInnen am meisten verwendet worden ist. Inhalte zu kommentieren oder zu teilen ist seltener der Fall. Die UserInnen auf den Seiten der Freiheitlichen und der SVP äußerten sich am häufigsten zu Inhalten. UserInnen auf den Seiten von M5S, den Freiheitlichen und der STF teilten verstärkt auch Inhalte auf ihren Profilen. Bei M5S entfallen 201 der 320 shares allerdings auf einen einzigen post (der einen Wahlaufruf beinhaltete). Trotz jeweils mehr als 300 Fans wurden die Inhalte von PD und L’Alto Adige nel cuore selten gelikt, kommentiert und geteilt. Entsprechend eingeschränkt war die Möglichkeit für beide Parteien, darauf zu reagieren.

Es wird also deutlich, dass die Aktivität der Parteien nicht nur aufgrund der veröffentlichten Postings, sondern auch unter Einbezug der darauf folgenden Aktivitäten bestimmt werden muss.

Ein wesentliches Merkmal für die Bereitschaft, mit den NutzerInnen zu agieren bzw. deren Meinung zu erfahren, besteht darin, ob Parteien es zulassen, dass NutzerInnen nicht nur Statusmeldungen kommentieren, sondern auch selbst Beiträge auf die Pinnwand posten können. Die SVP, der PD, die BürgerUnion und die STF haben diese Funktion jedoch deaktiviert. Tabelle 3 zeigt, wie oft auf den Pinnwänden gepostet wurde und ob die Parteien diese oder darunter stehende Kommentare gelikt oder selbst kommentiert haben. Obwohl die Grünen im Vergleich zu den anderen Parteien wenig Feedback bekamen, wurden diese am häufigsten kommentiert.

Tabelle 3: Funktion „Beiträge von anderen“ und die Reaktion der Parteien

Partei

Beiträge

von NutzerInnen

Kommentare

der Partei

Likes

der Partei

M5S

42

2

3

Grüne

4

6

0

Die Freiheitlichen

12

0

0

L’Alto Adige nel cuore

0

0

0

Quelle: eigene Darstellung

4.2.2 Twitter

Alle Parteien außer Team Autonomie und M5S nutzen Twitter. Von drei der untersuchten Parteien wird es seit 2009 genutzt, STF hat aber erst Mitte 2012 begonnen aktiv zu twittern. Der PD stieß 2010 und die Grünen Ende 2012 dazu, L’Alto Adige nel cuore im Gründungsjahr 2013.

Zwar nutzt die BürgerUnion Twitter seit ihrer Anmeldung bei diesem Netzwerk am meisten, im Wahlkampf nutzte sie dieses Medium aber vergleichsweise wenig und hat dazu eine geringe Anzahl an Followern. Die Freiheitlichen hingegen liegen bei beiden Betrachtungsweisen an zweiter Stelle (Grafik 2 und Tabelle 4), was einen konstanten Einsatz dieses Mediums vermuten lässt. Die SVP hat eine auffallend hohe Anzahl an Followern.

Im Zeitraum vom 27.9.2013 bis zum 27.10.2013 wurden die dialogischen Merkmale (Retweeten) oder an die Partei gerichtete Nachrichten (@Nachrichten) und die Selbstreferenzialität (Twittern als Tätigkeit in Form von Tweets) untersucht. Es ergibt sich folgendes Bild:

Tabelle 4: Twitter-Aktivität (27.9.2013–27.10.2013)

Partei

@Twittername

Tweets der Partei

Gespräch

@Nachricht an Partei

Retweets der NutzerInnen

STF

@tirolerfreiheit

348

0

2

28

Die Freiheitlichen

@freiheitlich

66

0

1

4

SVP

@SVP_Suedtirol

48

0

2

25

PD

@pdaltoadige

37

0

1

5

L’Alto Adige nel cuore

@AltoAdigecuore

35

6

15

14

BürgerUnion

@buerger_union

30

0

0

0

Grüne

@Grueneverdiverc

26

0

2

5

Quelle: eigene Darstellung

Grafik 2: Die Parteien im Twitter-Check (Stand: 7.1.2014)

Quelle: eigene Darstellung

Die STF twitterte sehr häufig im Wahlkampf. Mit großem Abstand folgen die Freiheitlichen und die SVP. Die meisten Parteien nutzen Twitter als reinen Newsticker, das heißt, es werden in der Regel Links zur eigenen Homepage, dem YouTube-Kanal und der Facebook-Seite gepostet. L’Alto Adige nel cuore verfasste fast keine Twitter-Nachrichten selbst, sondern teilte vor allem Inhalte von anderen NutzerInnen. So waren von den 35 Tweets 29 Retweets. Etwas weniger als die Hälfte der Tweets der SVP stammen von der SVP-Landesversammlung. Tweets sind lediglich bei der SVP häufig mit Hashtags versehen.

Außer auf dem Twitter Account von L’Alto Adige nel cuore ist es nirgendwo zu einem Gespräch zwischen Partei und NutzerInnen gekommen. Die Aktivität der NutzerInnen beschränkte sich vorwiegend auf das Teilen der Inhalte (Retweeten) und weniger darauf, Parteien direkt anzusprechen (@Nachrichten). Verhältnismäßig oft wurden Tweets von SVP und L’Alto Adige nel cuore geteilt.

4.2.3 YouTube

Alle Parteien, außer Team Autonomie und L’Alto Adige nel cuore, haben einen eigenen Kanal auf YouTube eingerichtet. Die Grünen nutzen YouTube seit 2011 nicht mehr. Die BürgerUnion hat den YouTube-Kanal im untersuchten Zeitraum nicht mit Inhalten bespielt. Im Jahr 2008 hatten die STF und die SVP („EdelweissTV“) einen eigenen YouTube-Kanal. Oft wurden Videos auch von Mitgliedern bzw. SympathisantInnen online gestellt (Steiner/Kager 2009, 192).

Tabelle 5: Parteien im YouTube-Check (Stand: 7.1.2014)

Partei

YouTube-Name

Videos vom 27.9 – 27.10.2013

Videos insg.

AbonnentInnen

Online seit

SVP

Südtiroler Volkspartei

12

83

50

2010

Die Freiheitlichen

Die Freiheitlichen (Freiheitliche Partei Südtirols)

7

7

22

2013

M5S

altoadigesuedtirol5s

6

14

21

2013

STF

Süd-Tiroler Freiheit – ­Freies Bündnis für Tirol

5

217

360

2008

PD

PDAltoAdige

3

12

10

2011

BürgerUnion

DieBuergerUnion

0

32

8

2011

Quelle: eigene Darstellung

Die SVP hat im untersuchten Zeitraum mit zwölf Videos am meisten Beiträge online gestellt. Die Hälfte davon sind von KandidatInnen, die sich vorstellen. Es gibt mehrere Playlists (z. B. Landtagswahlen 2013, Videos der verschiedenen Bewegungen innerhalb der Partei, KandidatInnenvideos oder Links zu deren Kanälen). Von 2008 bis 2010 wurde das „EdelweissTV“ als eigenes Format betrieben, danach wurde ein neuer Kanal eröffnet.

M5S und die Freiheitlichen nutzen den Kanal seit den Landtagswahlen 2013 und waren im Wahlkampf ähnlich oft aktiv. Sie sind auch die einzigen zwei Par­teien, die die Kommentarfunktion aktiviert haben. Die Freiheitlichen haben im Wahlkampf insgesamt sieben Videos online gestellt, wobei sechs davon Teil einer Serie von Wahlkampfspots sind.

Der YouTube-Kanal der STF war mit bisher 217 online gestellten Videos unter den zurzeit genutzten Parteikanälen am aktivsten und hat die meisten Abonnenten (360).

Alle Parteien, die über einen YouTube-Kanal verfügen, haben einen Wahlwerbespot bzw. eine Video-Reihe auf YouTube verbreitet. Jene der SVP und der STF wurden bisher mehr als 10.000 bzw. 18.000 Mal abgerufen.

4.3. Exkurs: Webauftritte der Jugendorganisationen der Parteien

Bekanntlich werden soziale Netzwerke vorwiegend von jüngeren Altersgruppen genutzt. Werfen wir deshalb einen Blick auf die Webauftritte der Jugendorganisationen der Parteien. Lediglich die Junge Generation der SVP und die Freiheitliche Jugend betreiben eine eigene Webseite.4 Die Grünen und die Süd-Tiroler Freiheit haben die Jugendseiten in der Parteiseite integriert. Auf Facebook sind alle Jugendorganisationen vertreten, wobei das Team Autonomie Young erst am 17.1.2014 eine Seite eingerichtet hat. Die Junge STF hat ein Facebook-Profil, welches seit 2011 aktiv ist. Die Anzahl der Freunde ist öffentlich nicht sichtbar. Die Freiheitliche Jugend ging 2009 und die Junge Generation der SVP 2010 online.

Grafik 3: Fans der Facebook-Seiten der Parteijugendorganisationen (Stand: 20.1.2014)

Quelle: eigene Darstellung

Im Landtagswahlkampf wurden alle Seiten regelmäßig mit Inhalten gefüllt. Lediglich die Freiheitliche Jugend hat von Ende September bis zu den Wahlen am 27. Oktober nur zwei Beiträge gepostet. Am aktivsten waren die Young Greens der Grünen, die sich dreimal in Form eines Kommentares geäußert haben. Auch die Junge Generation war äußerst aktiv, zog es jedoch vor, Kommentare der NutzerInnen zu liken und sich nicht direkt zu äußern.

Die Junge Generation der SVP, die Young Greens und die U40 des PD lassen Beiträge von Dritten auf der Pinnwand zu, die Freiheitliche Jugend hingegen nicht.

Tabelle 6: Aktivitäten der Parteien und der NutzerInnen (27.9.2013–27.10.2013)

Organisationsname (Partei)

Name der Seite

Aktivität der Jugendorganisationen in Zahlen

Anzahl ­Statusmeldungen

Anzahl ­Kommentare

Anzahl Likes

Young Greens (Grüne)

young greens southtyrol

48

3

3

Junge Generation (SVP)

Junge Generation in der SVP

21

1

6

Freiheitliche Jugend (FJ)

(Freiheitliche)

Freiheitliche Jugend

2

0

0

U40 (PD)

U40 Giovani idee in superficie

20

0

0

Aktivität der NutzerInnen in Bezug auf Statusmeldungen

Anzahl Likes

Anzahl ­Kommentare

Anzahl Teilen

Younggreens (Grüne)

young greens southtyrol

293

14

4

Junge Generation (SVP)

Junge Generation in der SVP

312

17

28

Freiheitliche Jugend (FJ)

(Freiheitliche)

Freiheitliche Jugend

11

0

2

U40 (PD)

U40 Giovani idee in superficie

28

1

10

Quelle: eigene Darstellung

Auf Twitter sind die Jugendorganisationen des PD (seit 2013), der Freiheitlichen (seit 2009) und der SVP (seit 2010) vertreten. Die U40 des PD haben den Account im April 2013 eingerichtet und in diesem Monat die einzigen Tweets gepostet. Jener der Freiheitlichen Jugend ist seit 2012 inaktiv. Die Junge Generation ist die einzige Jugendorganisation, die Twitter auch im Wahlkampf genutzt hat.5

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Freiheitliche Jugend im Jahr 2009 als erste Jugendorganisation begann, soziale Netzwerke zu nutzen. Die Junge Generation der SVP zog ein Jahr später nach und ist heute mit Profilen auf Facebook, Twitter und YouTube die aktivste Jugendorganisation der Parteien. Die Grünen stechen durch ihre hohe Aktivität und die meisten Interaktionen mit NutzerInnen auf Facebook positiv hervor.

5. Zusammenfassung

Südtirol liegt, was die Nutzung von Internet und sozialen Netzwerken anbelangt, im Trend der Entwicklung in Italien, Österreich und Deutschland, wenn auch die Nutzung prozentuell gesehen nicht so stark ist wie in den beiden letztgenannten Ländern. Mit der zunehmenden Verbreitung des Internets hat auch in Südtirol die Nutzung der sozialen Netzwerke als Wahlkampfinstrumente an Bedeutung gewonnen.

Seit den 1990er-Jahren dienten die Parteihomepages vor allem zur Informationsverbreitung. Im Laufe der Jahre sind einige der Südtiroler Parteiseiten um partizipatorische Optionen für BürgerInnen erweitert worden. Die sozialen Netzwerke haben die Homepages in dieser Hinsicht aber überholt, da sie bessere Möglichkeiten zur Interaktion mit den BürgerInnen bieten.

Begonnen hat der Einsatz der sozialen Medien bereits im Landtagswahlkampf 2008 mit einem YouTube-Kanal der STF und der SVP. Die Freiheitlichen meldeten ein Jahr später als erste Partei ein Facebook-Profil an. Im Jahr der Gemeinderatswahlen 2010 folgten auch die anderen Parteien. Die ersten Parteien twittern seit 2009, als letzte begannen die Grünen im Jahr 2012.

Die Nutzung der sozialen Netzwerke als Wahlkampfinstrument war im Wahlkampf 2013 bei allen Parteien verbreitet. Facebook wurde von allen, Twitter von sieben und YouTube von fünf (der insgesamt neun untersuchten) Parteien eingesetzt.

Da die sozialen Netzwerke viele Möglichkeiten der Kommunikation und Interaktion bieten, ist es notwendig zu untersuchen, in welcher Form sie von den Parteien genutzt werden. Die Interaktionsmöglichkeiten der sozialen Netzwerke zwischen Politik und BürgerInnen stellen den innovativen Aspekt dieser Medien dar, der in Zeiten der sinkenden Wahlbeteiligung und abnehmenden Parteibindung eine mögliche neue Form der politischen Alltagskommunikation mit großem Potential darstellt.

Die Betreuung der sozialen Medien wird vorwiegend ehrenamtlich durchgeführt und weist kaum Merkmale einer professionalisierten Betreuung auf. Einige wenige Parteien haben diesbezüglich externes Coaching in Anspruch genommen.

Die Untersuchung hat gezeigt, dass Informations- und Mobilisierungselemente bei allen Parteien, wenn auch in unterschiedlicher Ausprägung, vorhanden waren.

Der kommunikativen Rückkoppelung wurde von allen Parteien wenig Beachtung geschenkt. Sie wurde auf YouTube, aber auch bei Facebook von einigen Parteien mit der Deaktivierung der Kommentarfunktion bzw. der Unterbindung des Postens von Beiträgen durch Dritte erschwert. Die NutzerInnen der Seiten zeigen zwar Interesse, die Beiträge der Parteien zu liken und zu teilen, es besteht aber ein geringes Interesse daran, die Beiträge zu kommentieren oder darüber zu diskutieren. Auch die Reaktion der Parteien auf die wenigen Rückmeldungen der Nutzerinnen ist gering, eine Ausnahme dabei bilden nur die Grünen. Das soziale Netzwerk, in dem am meisten Austausch stattfand, war Facebook, gefolgt von Twitter. Beinahe keine Interaktion fand bei YouTube statt.

Obwohl die jüngeren Altersgruppen die sozialen Netzwerke am stärksten nutzen, spiegelte sich auch bei den Jugendorganisationen der Parteien diese Situation wieder.

Auch wenn das Engagement der Parteien in den sozialen Netzwerken angestiegen ist, lässt sich aus der gegenständlichen Untersuchung ableiten, dass diese vorrangig zur Informationsverbreitung und weniger als Diskussionsplattform genutzt werden.

Grafik 1: Die Parteien im Facebook-Check (Stand: 24.10.2013)

Quelle: eigene Darstellung

Anmerkungen

1 Wenig zu holen bei „social-networks“, in: Dolomiten, 2.9.2013

2 SVP: www.svp.eu; Die Freiheitlichen: www.die-freiheitlichen.com; Grüne: www.gruene.bz.it; STF: www.suedtiroler-freiheit.com; PD: www.partitodemocratico.bz; Team Autonomie: www.teamautonomie.org; M5S www.altoadige5stelle.it; Bürgerunion: www.buergerunion.st; L’Alto Adige nel cuore: www.altoadigenelcuore.it

3 Zur Nutzung von Facebook durch die Landtagsparteien in der Vorwahlzeit vgl. Thaler 2013

4 www.junge-generation.info; http://www.freiheitliche-jugend.com

5 Die Twitter Accounts sind @U40AltoAdige (PD), @JG_Suedtirol (SVP) und @fjugend (Freiheitliche). Der YouTube-Kanal der Jungen Generation heißt JungeGenerationSVP.

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Woyke, Wichard (2005). Stichwort: Wahlen, 11. Auflage, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften

Abstracts

La campagna elettorale dei partiti in internet

La diffusione di internet è in costante aumento. Parallelamente aumenta anche la fruizione dei social network che, a partire dalle elezioni presidenziali americane del 2008, vengono ora utilizzati come strumento di comunicazione e divulgazione nelle campagne elettorali. Questo fenomeno è stato registrato anche nel corso della campagna elettorale per le elezioni provinciali del 2013. Il presente contributo ha lo scopo di illustrare se ed in quale forma i social network siano stati utilizzati dai partiti presi in considerazione per questa ricerca.

Il punto focale del lavoro è rappresentato dall’analisi delle attività online nell’ottica dell’interazione con i cittadini, dato che la principale valenza di questo strumento mediatico è costituita proprio dall’offrire all’utenza la possibilità di partecipare. Dalla ricerca è emerso che i social network vengono utilizzati dai partiti prevalentemente come strumento di informazione e di propaganda e meno come strumento di interazione.

La campania de vela te internet

L internet se slergia ora for deplù. Ala medema maniera crësc nce i social networks che vën adurvei al plu tert dala campania de vela dl presidënt di Stac Unii d’America dl 2008 sciche mesun de comunicazion ntan la campania de vela. Nce te Südtirol fovel da udëi ora chësc trend pra la veles dl Cunsëi provinziel dl 2013. Te chësc lëur dëssel unì mustrà su sce y te ce maniera i social networks ie unic nuzei dai partic analisei. L pont plu mpurtant dl lëur ie de ejaminé la ativiteies online n cont dla interazion cun i zitadins per l fat che chësc ie la majera carateristica de chisc media. L ie unì ora che i social networks vën nuzei dai partic dantaldut sciche strumënt de informazion, miec dit de relazion y manco sciche strumënt de interazion.

The electoral campaign on the Internet

The Internet is continually becoming more and more prevalent. At the same time there is an increase in the prevalence of social networks, which have been used as communication tools in election campaigns since at least the 2008 American presidential campaign. This phenomenon was also noted during the 2013 elections for South Tyrol’s parliament. The aim of this ­paper is to illustrate whether and in what form local parties ­utilized social networks in their electoral campaigns. The focal point of this work is an analysis of online activity that was inten­ded mainly as interaction with the public, because this is a primary characteristic of this new type of media. The research shows that social networks are used by the parties primarily as an informational and networking tool, and less as a means of inter­action with the electorate.