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Elisabeth Alber und Martina Trettel*

Föderalismus ist (k)ein Spiel

1. Föderalismus

Föderalismus definieren ist kein Leichtes. Föderalismus zu leben noch viel weniger. Trotzdem scheint dieses bundesstaatliche Organisationsprinzip die Lösung zu sein, wenn es darum geht auf die Vielfalt der Interessen der BürgerInnen einzugehen. Sowohl die föderale Staatsstruktur – also die Teilstaaten einerseits und der Bundesstaat andererseits – als auch der Prozess des Mehrebenen-Regierens bieten Möglichkeiten an, die komplexen Probleme aktueller Krisen zu bewältigen. Weltweit nehmen Staaten, die föderal organisiert sind, stetig zu. Gab es zu Beginn des 20. Jahrhunderts nur etwa neun föderale Staaten, so hat sich diese Zahl heute fast verdreifacht.1 Mehr als zwei Drittel der Weltbevölkerung leben in Staaten, die föderal oder stark regional organisiert sind. Die Vereinigten Staaten von Amerika, Indien, Kanada sowie Deutschland und die Schweiz sind Beispiele für Staaten, in denen in unterschiedlicher Art und Weise verbundsmäßig zwischen den untergeordneten Ebenen und der zentralen Ebene, dem Bund, regiert wird.2 Italien und Spanien sind hingegen Beispiele für Regionalstaaten, die sich in einem Föderalisierungsprozess befinden.

Föderalismus als Methode des Regierens lässt sich politiktheoretisch daher nicht allzu leicht einordnen. Es ist kein Allheilmittel, das man formelgetreu anwenden kann. Man muss genau hinschauen, um die Quintessenz föderalen Regierens in den verschiedenen Fallbeispielen einordnen und beurteilen zu können. Jedes föderale System unterscheidet sich vom anderen aufgrund der Kontextgebundenheit (sozio-ökonomische Voraussetzungen sowie politische Kultur). Föderalismus ist eine dynamische Art des Regierens, die sich weder auf einige wenige Politikfelder eingrenzen lässt noch die Anzahl seiner Akteure in Stein meißelt. Bundesstaatliches (aber auch regionalstaatliches) Regieren heißt querbeet denken und handeln, sowohl für das Ganze (die bundesstaatliche Ebene) als auch für das Einzelne (die subnationale Ebene). Föderalismus fußt auf einem Vertrag3 zwischen mehreren Staaten, welche sehr viel oder wenig Eigenständigkeit gegenüber der Zentrale, dem Bund, innehaben, aber gleichzeitig unter einem gemeinsamen selbst errichteten Regelwerk agieren. Verfügen die verschiedenen Gliedstaaten im Verhältnis zum Bund über ein unterschiedliches Ausmaß an Kompetenzen, so spricht man von asymmetrischem Föderalismus. Falls allen Gliedstaaten dieselben Befugnisse im Verhältnis zum Bund rechtlich zuerteilt sind, handelt es sich um einen symmetrischen Föderalstaat. Grundprinzipien, die den Föderalismus ausmachen, sind außerdem die Machtaufteilung zwischen mindestens zwei Regierungsebenen (im Falle Deutschlands zum Beispiel die Kompetenzverteilung zwischen dem Bund und den 16 Ländern) und der unabdingbare Wille, als Ganzes unter einem Dach zu bestehen (im Falle Deutschlands zum Beispiel das Prinzip der Bundestreue).

Neben den vorhin genannten klassischen Bundesstaaten, die durch einen Zusammenschluss von zuvor eigenständigen Staaten entstanden sind, gibt es eine Reihe von Staaten, die sich aus einem Zentralstaat mittels (konfliktbeladener) Zerteilung entwickelt haben, aber auch eine Reihe von Staaten, die sich im Föderalisierungsprozess befinden. Belgien (Peeters 2012, 164–173) und Bosnien-Herzegowina (Woelk 2012, 109–139) sind Beispiele für die erste Kategorie. Italien (Palermo 2012, 237–254) und Spanien (Viver 2012, 218–236) sind hingegen Beispiele für regional organisierte Staaten mit bundesstaatlichen Elementen.

Allgemein zeugt die steigende Anzahl von Föderal- und Regionalstaaten davon, dass sowohl Föderalismus als auch Regionalismus optimale Instrumente des Regierens sein können, wenn es darum geht auf die Vielfalt der Bedürfnisse der BürgerInnen konkret einzugehen, ohne dabei die überregionale Koordinierung aus den Augen zu verlieren. Mechanismen wie Konsultationsverfahren, Staat-Regionen-Konferenzen und Finanzausgleichssysteme (Anderson/Scheller 2012, 97–134) sorgen für die nötige Koordinierung zwischen einerseits den Gliedstaaten selbst und andererseits den Gliedstaaten und dem Bund. Sie sorgen dafür, dass zu große Ungleichheiten ausgeglichen werden im Sinne des Ganzen unter einem Dach.

Was politiktheoretisch recht plausibel klingt, wird in der Praxis in heutigen Krisenzeiten aus Zeit- und Geldnöten immer mehr infrage gestellt. Recht und Politik befinden sich im Wandel. Immer mehr Bereiche werden von der Bundesebene geregelt, zentralistische Regierungstendenzen scheinen die Oberhand zu gewinnen, lokal und überregional. So spricht man in vielen Bundes- bzw. Regionalstaaten von Tendenzen der Re-Zentralisierung (Viver 2008; Färber 2012), welche akzentuiert werden durch Reformen und Sparmaßnahmen im Bereich des Steuerföderalismus und der finanzrechtlichen Beziehungen zwischen den Regierungsebenen (Alber/Valdesalici 2012, 325–366).4 Hinzu kommt eine gute Portion Politikentfremdung und Politikverdrossenheit, die sich unter anderem durch die Verselbstständigung der politischen Eliten ergab. Wählerschaften sind zunehmend politisch desinteressiert. Südtirol macht hierbei keine Ausnahme. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung betrachtet Politik als nebensächlich (Benedikter 2012, 437–455), nicht zuletzt infolge übermäßigen parteipolitischen Taktierens und der Skandale, die an die Oberfläche dringen. Angesichts des Stellenwertes, den politische Entscheidungen und Handlungen insbesondere in Krisenzeiten einnehmen, ist dies alarmierend. Die Politisierung der Gesellschaft durch den Staat beziehungsweise durch supranationale Strukturen (Stichwort Europäisierung) nimmt besonders in solchen Phasen stetig zu. Politik sollte jedoch verstanden, nicht verdrängt werden. Einerseits um Auswege aus den Krisen nachhaltig mitzutragen, andererseits um als aktives Glied das Gut der Demokratie mit neuem Leben zu füllen. Die Vielfalt der Handlungsmöglichkeiten sowie die Pluralisierung von Interessen (und demnach auch von Interessenkonflikten) charakterisieren die Öffentlichkeit, die uns alle betrifft, und die Politik im engeren Sinne, welche nicht mehr „einfach“ rechts oder links ausgerichtet ist. Den einst deutlichen Unterschied zwischen rechter und linker Parteienlandschaft gibt es nicht mehr. Die Parteienlandschaft in Europa ist gebeutelt von Skandalen und charakterisiert einerseits durch ein ständiges Streben nach Neuausrichtung und andererseits durch die „Territorialisierung der Parteien“ (Pallaver 2007, 130–143).

Genauso wie die Politik im engeren Sinne ständigen Neuerungen unterworfen ist, ist der Begriff der politischen Bildung5 beziehungsweise des bürgerschaftlichen Engagements im Wandel. Nach der Devise „Beteilige mich und ich werde verstehen“ bedarf es neuer (Ausbildungs-)Wege der demokratischen Willensbildung: ange­sichts der Supranationalisierung und Europäisierung von Politik, gerade in akuten Krisensituationen, angesichts komplexer Sachverhalte, die oftmals in nicht-hierarchischen Netzwerken zusammen mit nichtstaatlichen Akteuren und über mehrere politische Ebenen hinweg verhandelt werden, und angesichts nachlassender Unterstützung durch die Bevölkerung (vergleiche dazu die „Postparlamentarismus-These“).

Demokratie befindet sich politisch sowie strukturell in einer Transformationsphase, etwa aufgrund der Globalisierung und Individualisierung der Gesellschaft. Insbesondere die repräsentative Demokratie, wie sie in Westeuropa vorherrscht, ist – samt ihrer technokratischen Elemente – an Grenzen gestoßen. Eine grundsätzliche Bereitschaft, politische Geschehnisse zu verfolgen und sich zu einem Mindestmaß partizipatorisch einzubringen, ist Inbegriff einer lebendigen Demokratie, unab­hängig von ihrem Organisationsprinzip. Bundes- beziehungsweise regionalstaatliche Strukturen können die Interessen der BürgerInnen als aktive Rechts­subjekte in Entscheidungsfindungsprozessen recht flexibel mit einbinden. Eine reibungs­lose Umsetzung getroffener Entscheidungen kann jedoch nur dann funktionieren, wenn der Bürger zeitgerecht angehört beziehungsweise mit eingebunden wird, ganz im Sinne der Aktivierung des Gemeinwohlpotentials, sei es für konfliktbeladene, problemlösende Beteiligungsverfahren oder solche mit reinem Vorschlagscharakter (zum Beispiel Bürgerhaushalte6 und Bürgerräte7). Liefern Recht und Politik die richtigen Voraussetzungen und Anregungen hierfür, können sie einer­seits der Politikentfremdung und Politikverdrossenheit Einhalt bieten und andererseits den BürgerInnen ihre Rolle als ernst zu nehmende MitspielerInnen rückerstatten. Zaungäste bewegen keine Demokratie, auch nicht, wenn diese bundes- beziehungsweise regionalstaatlich organisiert ist.

Ursprünglich konzipiert für junge Leute ab dem 14. Lebensjahr ermöglicht das Rollenspiel „The EURAC Rainbow Federation“ den TeilnehmerInnen aktiv föderale Strukturen zu bestimmen, bundesstaatliche Prozesse zu steuern und Politikfelder samt Finanzausstattung zu gestalten. Nach dem Grundsatz „Man lernt am besten in der Praxis“ schlüpfen die TeilnehmerInnen mit oder ohne Vorwissen in die Rolle von Experten und Politakteuren. Das Rollenspiel erlaubt den TeilnehmerInnen einen Einstieg in die Vielschichtigkeit politischer Begriffe des (vergleichenden) Föderalismus und Regionalismus. Auch ist es eine Bestärkung für all jene, die sich schon mit Politik, Recht und Öffentlichkeit aktiv auseinandersetzen. Nach dem Motto „Föderalismus ist kein Spiel, aber spielerisch (er)lebbar“ versetzt das Rollenspiel alle in die Lage, sich selbst eine Meinung darüber zu bilden, wer was wo wie und warum regeln sollte. Recht und Politik im Wandel leicht(er) gemacht!

Konkret werden die TeilnehmerInnen im Rahmen des Rollenspiels in mehrere Kleingruppen aufgeteilt. Sie erhalten den Auftrag einen Bundesstaat ins Leben zu rufen. Dabei schlüpfen sie in die Rolle von Experten, die föderale Staatsmodelle ausarbeiten. Wenn auch vereinfacht, zeigt das Rollenspiel auf, welche Art von Beziehungen zwischen den einzelnen Regierungsebenen – von lokal bis global – bestehen. Anhand konkreter Probleme ermöglicht es den TeilnehmerInnen das Zusammenspiel zwischen Recht und Politik zu verstehen. In fünf Arbeitsschritten entsteht – idealerweise – der Bundesstaat „The EURAC Rainbow Federation“. Welche Art von Bundesstaat wie entsteht, entscheiden die TeilnehmerInnen selbst. Zunächst gilt es die Eigenschaften des „eigenen“ Landes gut unter die Lupe zu nehmen. Was zeichnet „mein“ Land aus? Welche sind die Politikfelder, denen besondere Bedeutung geschenkt werden muss? Unter Berücksichtigung der Eigenschaften des „eigenen“ Landes werden im zweiten Arbeitsschritt die Kompetenzen zwischen den Regierungsebenen aufgeteilt. Wer sollte wie im zukünftigen Bundesstaat über Bildung, Umwelt, Verkehr, Gesundheit, Kultur, Justiz, Außenpolitik, Integration und Arbeit entscheiden? Nach der Vorstellung der einzelnen Vorschläge gilt es mittels Konsens oder Abstimmung ein Modell für die „EURAC Rainbow Federation“ zu wählen. Die Schwächen und Stärken des eigenen Gliedstaates miteinbeziehend, werden im vierten Arbeitsschritt alle Kompetenzen mit Geld ausgestattet. Vorgesehene Geldmittel sollten intelligent zwischen den verschiedenen Regierungs­ebenen aufgeteilt werden, da in Phase fünf des Spieles beide Regierungsebenen – also die glied- sowie bundesstaatliche Ebene – einige Herausforderungen bewältigen müssen. Wird der ausgearbeitete Bundesstaat samt Gliedstaaten den Herausforderungen standhalten? Welche korrigierenden Maßnahmen sind – falls vonnöten und erwünscht – von allen Gliedstaaten wie tragbar? Am Ende des dreistündigen Rollenspiels stehen die Forscher des EURAC-Instituts für Föderalismus- und Regionalismusforschung Rede und Antwort bezüglich Nachbereitung des Durchlebten und Art des entstandenen Bundesstaates. Welche Schwächen und Stärken hat der ausgearbeitete Bundesstaat? Welchem reell existierenden Bundesstaat ähnelt das Modell?

2. Il gioco, uno strumento al servizio del federalismo

Non è compito facile quello di capire il federalismo, ancora più difficile è spiegarlo. Usando un noto modo di dire: il federalismo “non è un gioco da ragazzi”. Queste considerazioni hanno fatto sorgere in noi, che il federalismo lo studiamo quotidianamente, una domanda. E se invece il federalismo fosse, o meglio, se potesse diventare un gioco da ragazzi?

Non è inusuale, ai giorni nostri, sentir parlare di didattica e di pedagogia del gioco (Cera 2009). Il gioco nell’insegnamento diventa uno strumento attraverso il quale il rapporto educativo viene inteso come una co-educazione di soggetti diversi (i ragazzi/studenti e gli adulti/educatori) che si adattano attivamente gli uni agli altri e in cui i concetti da apprendere, travestiti da attività ludica, risultano di più facile comprensione (Berlini/Canevaro 1991, 6). Il gioco è anche un concetto declinabile, e declinato, nell’ambito di diverse discipline: gli economisti si occupano della “teoria dei giochi” (Binmore 2008) mentre illustri storici (Huizinga 1946) e giuristi si sono interessati della dicotomia gioco/diritto e gioco/politica. Ma qual è, tra le diverse sfaccettature del concetto di gioco, la sua natura intrinseca?

Il gioco è qualcosa di plurale o proteiforme. Regolato come gli scacchi? Certo, ma anche improvvisato come la baraonda carnevalesca. Profano? Certo, ma anche sacro. Immaginario, ma anche reale. Frivolo ed innocente, ma anche serio e crudele. Collettivo, come solitario, cooperativo come competitivo, gioco d’audacia o di destrezza, di rappresentazione o di azione. Il gioco è tutto questo e molte altre cose ancora. In successione, o meglio simultaneamente. Tutto ciò nella misura in cui esiste un gioco: un movimento in una cornice” (van de Kerchove/Ost 1995, 6).

Prendiamo come linea guida questa definizione e procediamo in questo senso: gioco è movimento in una cornice. Partiamo dall’assunto che ogni federazione è unica. In ogni Paese organizzato in modo federale, infatti, il federalismo assume una peculiare ed originale declinazione. Sono infatti la condizione socio-economica, la dimensione, la ricchezza, la demografia, la forma di Stato e la forma di governo di un Paese che determinano il modo in cui il federalismo verrà modulato all’interno dei suoi confini. È infatti frequente sentir parlare nella letteratura di “federalismi”, al plurale. Alcune caratteristiche costanti, però, accomunano i sistemi di governo federale e li distinguono dalle altre forme di organizzazione del potere. Le “costanti federali” (la presenza di più livelli di governo, la ripartizione delle competenze, l’autonomia finanziaria, la cooperazione tra gli attori istituzionali) individuano la cornice all’interno della quale si sviluppano, si muovono ed evolvono, in modo dinamico, i sistemi federali.

Ecco allora che, seguendo l’assunto di partenza, abbiamo individuato la cornice e dunque anche lo spazio per il movimento: un gioco. Un gioco che si muova all’interno della cornice definita dalle linee comuni che ogni sistema federale segue e all’interno della quale sono i partecipanti che disegnano la loro propria, personalissima, federazione. Un gioco che riproduca le dinamiche del governare in modo federale e che permetta di far comprendere ai partecipanti, in modo efficace, quali sono le principali problematiche legate a ciò. Un gioco che si focalizzi sui rapporti che intercorrono tra i vari livelli di governo e sulle modalità con cui questi rapporti si esplicano. Un gioco che faccia interpretare ai protagonisti ruoli diversi dai propri, in modo che escano dalla propria sfera egocentrica e si abituino a considerare le cose da punti di vista diversi, in alcuni casi perfino antagonisti.

3. Giocare con il federalismo

A seguito di queste riflessioni, è nato davvero un gioco sul federalismo.8 Nel gioco, che dura circa 3 ore, i partecipanti suddivisi in gruppi dovranno dare, idealmente, vita alla “EURAC Rainbow Federation”. In che modo?! In primis suddividendo le competenze (moneta, politica estera, immigrazione, istruzione, ambiente, trasporti, salute, cultura, difesa, giustizia) tra le entità territoriali e la federazione, e poi finanziandole. Le entità territoriali, impersonate dai partecipanti, non saranno ovviamente uguali tra loro e avranno dunque aspettative e proposte divergenti sulla possibile strutturazione della federazione. Lo scopo del gioco è infatti quello di trovare un accordo su un modello e di riuscire a superare gli imprevisti in cui la federazione incorrerà dopo la sua nascita.

Dopo avervi giocato, abbiamo chiesto ai partecipanti: “cosa significa federalismo?”. Queste alcune delle risposte:

Föderalismus ist eine Gemeinschaft von Staaten. Dabei haben die Länder autonome Entscheidungsfreiheit in verschiedenen Bereichen.

Il federalismo può essere un metodo utile per governare, in quanto i cittadini si sentono più coinvolti nelle decisioni che vengono prese vedendo molto velocemente che effetto hanno.

Il federalismo è una forma di governo che può essere efficace per affrontare crisi o problematiche varie in quanto si basa sulla collaborazione. Inoltre in una federazione gli Stati sono chiamati in causa in base alla loro possibilità economica e i più ricchi aiutano quelli meno ricchi.

Föderalismus ist ein Bündnis zwischen verschiedenen Staaten, das auf Solidarität beruhen sollte, sodass es allen möglich ist, eine Krise zu bewältigen.

Federalismo vuol dire essere responsabili dell’andamento non solo della propria entità territoriale ma anche di tutte le altre che compongono lo Stato federale. Infatti, abbiamo visto che in caso di crisi ci si aiuta a vicenda.

Vuol dire avere la propria indipendenza in alcune materie ma comunque essere consapevoli di appartenere ad uno Stato più grande che ha le sue regole.

Una è stata l’affermazione che, secondo noi, più ha colpito nel segno:

Nel gioco (il federalismo) ha funzionato ma se penso ad una eventuale applicazione a livello dello Stato italiano penso che il sistema non possa reggere. La società ormai è individualista e pensa solo al bene personale. Questo modello è quindi improponibile.

Questa affermazione dimostra che è stato compreso che il federalismo non è (solo) un gioco, in quanto può funzionare solo se supportato dalle giuste condizioni politiche, economiche, sociali e culturali. Il gioco infatti è solo una esemplificazione della realtà, anzi, ne è una sua indiscutibile semplificazione. I partecipanti hanno capito – ed è forse questa la lezione più importante che il gioco voleva trasmettere – che non bisogna “prendersi gioco” del federalismo perché, in fondo, il federalismo non è affatto un gioco da ragazzi.

Anmerkungen

* Im Rahmen eines gemeinsamen Gesamtkonzepts wurde der deutsche Teil von Elisabeth Alber und der italienische Teil von Martina Trettel verfasst.

1 Zu den Staaten, die föderal organisiert sind, gehören unter anderem: Kanada, die Vereinigten Staaten, Mexiko, St. Kitts und Nevis, Venezuela, Brasilien, Argentinien, Belgien, Deutschland, Österreich, die Schweiz, Bosnien Herzegowina, Nigeria, Äthiopien, Südafrika, Indien, Russland, Malaysia und Australien.

2 Vgl. hierzu die Tabelle bezüglich föderaler beziehungsweise regional organisierter Staaten mit bundesstaatlichen Elementen in Watts 2008, 13–14.

3 Der Begriff Föderalismus kommt aus dem lateinischen foedus und bedeutet so viel wie Bund, Bündnis, Vertrag.

4 Für eine aktuelle Analyse des Fallbeispiels Italien vgl. den Länderbericht 2012 zu Italien im Jahrbuch des Föderalismus des Europäischen Zentrums für Föderalismus-Forschung Tübingen. Siehe weiterführende Details im Literaturverzeichnis (Alber/Zwilling 2012, 292–309).

5 Laut dem Politiklexikon der Bundeszentrale für politische Bildung bezeichnet politische Bildung „die vielfältigen, meist staatlich finanzierten Bemühungen, die Interessen und Fähigkeiten der Bürger und Bürgerinnen auf politische Zusammenhänge zu lenken, ihre politischen Kenntnisse und Einsichten zu erweitern, ihre Urteilskraft zu stärken und ggf. ihr politisches Engagement zu fördern. Das Interesse des Staates ist es insbesondere, die komplizierten Zusammenhänge zwischen Freiheit und Verantwortung, demokratischer Teilhabe und Herrschaft sowie die Normen und Prozesse moderner politischer Systeme zu vermitteln und damit (immer wieder neue) Legitimität zu schaffen. Das Interesse des Individuums ist es insbesondere, Teilhabemöglichkeiten zu erkennen, sich ggf. zu engagieren und politische Verantwortung zu übernehmen.“ (Schubert/Klein 2006, 232 oder www.bpb.de)

6 Zunächst in Lateinamerika aus der Taufe gehoben, sind Bürgerhaushalte nun auch in Europa weit verbreitet. Im Zentrum stehen die Finanzen. Die BürgerInnen sind aufgerufen, ihre Meinung über die Zweckbestimmung der Ressourcen zu äußern. Sie sollen sich mittels Referenda oder Versammlungen regelmäßig in Haushaltsfragen und Steuerpolitik ihrer Stadt beziehungsweise Stadtbezirke oder ihrer Gemeinde beteiligen.

7 „Miteinander entscheiden“ ist das Motto im österreichischen Land Vorarlberg. Mittels des Beteiligungsverfahrens der „BürgerInnenräte“ werden BürgerInnen zur Diskussion geladen. Meinungen zu Politikfeldern, die der Allgemeinheit am Herzen liegen, werden gemeinsam erörtert und in einem Papier zusammengefasst. Obwohl die Stellungnahme für die Entscheidungsträger in der Gemeinde keine bindende Wirkung hat, schafft sie eine Partizipations- und Kooperationskultur, die jedem zugute kommt. Siehe http://www.vorarlberg.at/ für weiterführende Informationen.

8 “The EURAC Rainbow Federation: Federiamoci!/Verbünden wir uns!”, EURAC Science Camp 17-18 giugno 2012, Redagno (BZ). Il gioco di ruolo viene proposto su richiesta dall’Istituto per lo Studio del Federalismo e del Regionalismo dell’Accademia europea di Bolzano in lingua italiana, tedesca oppure in versione bilingue. Gli stessi ricercatori sono i moderatori del laboratorio. I contenuti del gioco di ruolo vengono adattati al gruppo che vi partecipa.

Literaturverzeichnis

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Alber, Elisabeth/Valdesalici, Alice (2012). Reforming fiscal federalism in Europe: where does the pendulum swing?, in: L’Europe en Formation – A New Era of Federalism, n. 363, Nice: CIFE, 325–366

Anderson, George (2008). Federalism: An Introduction. Forum of Federations, Oxford: Oxford University Press

Anderson, George/Scheller, Henrik (2012). Fiskalföderalismus. Eine international vergleichende Einführung, Opladen, Berlin und Toronto: Budrich, 97–134

Benedikter, Thomas (2012). Ehrenamt im Bereich Politik und bürgerschaftliches Engagement in Südtirol unterbewertet, in: Pallaver, Günther (Hg.). Politika12 – Jahrbuch für Politik, Bozen: Edition Raetia, 437–455

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Binmore, Ken (2008). Teoria dei giochi, Torino: Codice editore

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Färber, Gisela (2012). Governing from the center: the influence of the federal/central government on ­subnational governments. Deutsches Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung Speyer, Speyer: Speyerer Forschungsberichte 269

Huizinga, Johan (1946). Homo ludens, Torino: Einaudi

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Pallaver, Günther (2007). Die Territorialisierung der Parteien – Auswirkungen des (asymmetrischen) Föderalismus auf die Parteienlandschaft. Das Fallbeispiel Italien, in: Palermo, Francesco et al. Auf dem Weg zu asymmetrischem Föderalismus?, Baden-Baden: Nomos, 130–143

Peeters, Patrick (2012). The Constitutional and Institutional Autonomy of Communities and Regions in Federal Belgium, in: Tarr, Alan/Burgess, Michael (Hg.). Constitutional Dynamics in Federal Systems, Montreal und Kingston: McGill-Queen’s University Press, 164–173

Schubert, Klaus/Klein, Martina (2006). Politiklexikon. Bundeszentrale für politische Bildung. Band 497, Bonn: J.H.W. Dietz Verlag

van de Kerchove, Michel/Ost, François (1995). Il diritto ovvero i paradossi del gioco, Milano: Giuffrè editore

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Abstracts

Il federalismo (non) è un gioco

Il presente articolo analizza sinteticamente le principali linee evolutive del fenomeno fede­rale e le ragioni che ne stanno alla base, interrogandosi sul significato di governo multilivello nel contesto odierno di crisi della politica e della democrazia. Federalismo è un concetto complesso e sfaccettato, difficile da definire e da spiegare; però è sicuramente un fenomeno, quello degli stati federali, ancora in evoluzione; infatti se all’inizio del ventesimo secolo si contavano solo nove federazioni nel mondo, oggi questo numero è triplicato. Sulla scorta di queste riflessioni è nata l’idea di elaborare un gioco di ruolo sul federalismo “The EURAC Rainbow Federation: Federiamoci!”, nel quale i partecipanti familiarizzano con l’attività del governare divenendone i principali protagonisti. Seppur in modo semplificato, il gioco di ruolo permette di scoprire il diritto e la politica applicati a situazioni verosimili e a simulare i rapporti che sussistono tra i vari livelli di governo, venendo in contatto con contenuti seri, complessi e di difficile comprensione in modo attivo e partecipato.

Föderalismus ist (k)ein Spiel

Dieser Artikel analysiert die wesentliche Entwicklung des Föderalismus und die Gründe für dessen Entstehung, auch in Hinblick auf seine Bedeutung für das Mehrebenen-Regierens im Kontext der derzeitigen Krise der Politik und der Demokratie. Föderalismus ist ein komplexes und facettenreiches Konzept, das schwer zu definieren und zu erklären ist. Das Phänomen der föderalen Staaten befindet sich derzeit noch in seiner Weiterentwicklung: gab es zu Beginn des 20. Jahrhunderts neun Föderationen, so verdreifachte sich bis heute ihre Zahl. Aufgrund dieser Überlegungen entstand die Idee eines Rollenspiels: „The EURAC Rainbow Federation: Verbünden wir uns!“. Die Teilnehmer lernen das Regieren kennen und werden zu den Hauptfiguren. Wenngleich in einer vereinfachten Weise, erlaubt das Rollenspiel einerseits das Erfahren von angewandtem Recht und Politik sowie andererseits das bessere Verständnis der verschiedenen Regierungsebenen und das Erforschen komplexer Politikbereiche in einer aktiven und partizipatorischen Art und Weise.

Le federalism (n’) é (nia) n jüch

Chësc articul analisëia le svilup fondamental dl federalism y les gaujes che l’à lascè gnì sö, inće ti ćiaran a süa importanza por n govern sön de plü livì tl contest dla crisa atuala dla politica y dla democrazia. Le federalism é n conzet complès y rich de fassëtes, ri da definì y da splighé. Le fenomenn di stać federai é al momënt ćiamò te na fasa de svilup: sce al ê al mëteman dl XX secul nü federaziuns, spo s’à so numer inćina incö tripliché. Sön la basa de reflesciuns él gnü sö la idea de n jüch de rodi: „The EURAC Rainbow Fede­ration: Se liun ma adöm!“ I partezipanć impara da conësce le govern y se trasformëia­ te figöres prinzipales. Inće sce al vëgn scemplifiché, dà le jüch de rode la poscibilité da öna na pert da imparè da conësce ativamënter y sciöche partezipant le dërt apliché y la politica y dal’atra pert da capì damì vigni livel de govern y la inrescida de ćiamps ­politics complesc.

Federalism is (not) a game

Against the background of the current crises of politics and democracy, the article offers a concise introduction to the topic of federalism by exploring both its underpinnings and the reasons why it becomes increasingly important as a tool of multilevel government. Federalism is anything but easy. Its nature is complex and multifaceted, difficult to define and explain; however, federally organised states seem to offer good governance tools: while at the beginning of the twentieth century there were only nine federal states worldwide, that number has tripled today. Taking these considerations in mind, the idea of creating a role-play called The EURAC Rainbow Federation: Let’s Federate! was born. The participants become acquainted with multilevel government and federal tools of governance by taking on the roles of the main protagonists. Even though it is done in a simplified manner, the role-play affords both an active experience of the consequences of applied law and politics and a better understanding of intergovernmental relationships by exploring complex policy fields in an active and participatory way.