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Editorial

Politik und Gesellschaft im Umbruch:
Folgen der Covid-19-Pandemie und Gemeinderatswahlen

Die Corona-Pandemie ist nicht nur eine unermessliche Krise der Gesundheit und des Gesundheitssystems, sondern hat auch die Weltgesellschaft urplötzlich verändert. Diese Änderungen werden mit dem Auslaufen der Pandemie nicht abrupt der Vergangenheit angehören, sondern noch lange nachwirken.

Die Pandemie hat Tausende und Abertausende von Toten gefordert, die größte weltweite Rezession in der Nachkriegszeit hervorgerufen, Lockdowns verschiedener Intensität haben unser Leben beschränkt, unser Alltags- und Arbeitsleben tiefgreifend verändert, die Wirtschaft schwer getroffen, Existenzen zerstört, mächtig am Bildungssystem gerüttelt, eine Menge von Systemschwächen aufgezeigt. Die Pandemie hat, wie immer bei einer Krise, die gesellschaftliche Ungleichheit besonders evident aufgezeigt, zwischen Personen und Personengruppen und zwischen Ländern und Kontinenten.

Politika21 beschäftigt sich mit Südtirols Politik und Gesellschaft unter Pandemiebedingungen und bettet die Krisenbewältigung des Landes in einen gesamtstaatlichen und europäischen Kontext. Südtirols Autonomie, vor allem ihre Verwaltung, hat in dieser Stresssituation eine Reihe von Schwachpunkten und Defiziten aufgezeigt. Nach der Wirtschafts- und Finanzkrise im Jahr 2008 sowie nach der Flüchtlingskrise im Jahr 2015 ist das Land unvorbereitet in die Covid-19-Krise geraten und fährt wie viele andere Länder nur noch auf Sicht. Das arbeitsteilige Krisenmanagement, insbesondere zwischen Staat und Land, Stichwort Südtiroler Sonderweg, ist weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Die in der Vergangenheit kritisierten Systemschwächen, wie etwa solche im Gesundheitswesen, sind nicht reformiert worden. Gleichzeitig ist die Südtiroler Corona-Politik vom Rückzug ins Nationale betroffen. Krisenmanagement wird nationalstaatlich geplant, die nicht nur für Südtirol wichtigen transnationalen und europäischen Dimensionen bleiben großteils außen vor. Die drei Mitgliedsländer der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino können durch diese Rückkehr des Nationalen keine gemeinsame Strategie der Pandemie-Bekämpfung durchsetzen.

Südtirols Alleinstellungsmerkmale, wie etwa die Verwaltungseffizienz oder die Vorgabe von klaren Entscheidungen, sind weniger geworden. Damit ist auch ein für jedes politisches System zentrales gesellschaftliches Kapital, nämlich das Vertrauen und das Vertrauensverhältnis zwischen Politik und Bevölkerung, stark erodiert worden. Allerdings steht in einer Pandemie nicht nur die Politik in der Verantwortung, sondern auch die Bevölkerung. Ob die Pandemie eine Zeitenwende ist, wird sich zeigen. Sie ist jedenfalls eine Chance, wie in den einzelnen Beiträgen immer wieder prognostiziert wird.

Bislang wurde jede Ausgabe von Politika mit einer zweisprachigen, kritischen Bewertung des abgelaufenen Jahres eröffnet. In Zukunft werden wir diesen Rückblick nur in der Sprache des Autors/der Autorin veröffentlichen, von Jahr zu Jahr sprachlich alternierend. Angesichts der alles dominierenden Pandemie haben wir heuer nicht einen Südtirol-spezifischen Rückblick vorbereitet, sondern unseren Blick global erweitert.

Der bekannte Politologe Gianfranco Pasquino analysiert in seiner kritischen Bewertung des vergangenen Jahres den Zusammenhang von Pandemie und politischen Systemen. Global gesehen lässt sich feststellen, dass die Corona-Pandemie weder die parlamentarischen, noch die präsidentiellen Systeme beeinflusst hat. Was Europa betrifft, so lässt sich feststellen, dass die Pandemie nicht auf den Nationalstaat einschränkbar ist, sondern eine europäische Antwort verlangt. Die Pandemie, so der Autor, stärkt den europäischen Integrationsprozess.

Elisabeth Alber und Tiziano Zgaga zeigen einerseits die wesentlichen Grund­züge des italienischen Pandemiemanagements und der Handlungsfähigkeit von Regionen und autonomen Provinzen auf. Andererseits analysieren sie die wichtigsten Dynamiken in der Südtiroler Corona-Politik. Wie anderswo antwortete das Land zunächst langsam auf den Ausbruch der Pandemie. Viel erhoffte sich die Politik vom international beobachteten Südtiroler Sonderweg in der Pandemiebekämpfung, der im Februar 2021 jedoch definitiv scheitert und im dritten Lockdown endet.

Federico Boffa, Francesco Ravazzolo und Mirco Tonin beschäftigen sich mit den Eingriffen von Staat und Land Südtirol in die Wirtschaft. Der Erfolg solcher Maßnahmen hängt nach Meinung der Autoren nicht allein von der öffentlichen Hand ab, sondern auch vom Verhalten der Bevölkerung. Allerdings ist es notwendig, über die traditionellen Instrumente hinauszugehen. In Bezug auf die ökonomische Situation und den Arbeitsmarkt in Südtirol in der Pandemie sieht Stefan Perini einen gewaltigen Prozess der schöpferischen Zerstörung nach Joseph Schumpeter. Dadurch könnte Südtirol einen Produktivitätsschub erhalten, den es für die nachhaltige Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit des Landes braucht. In dieselbe Richtung argumentieren auch Katharina Crepaz und Susanne Elsen, die in der Covid-19-­Krise Möglichkeiten der sozialen Innovation, Transformation und Empowerment sehen, auch in Südtirol. Dabei müssen Innovationspotentiale und gesellschaftliche Auswirkungen in allen politischen Entscheidungen mitgedacht werden. In diesem Zusammenhang steht auch der Aufsatz von Michela Morandini über die Corona-Pandemie aus Geschlechterperspektive. Sie kommt zum nicht überraschenden Schluss, dass die Pandemie einen prägnant negativen Einfluss auf die Lebensbedingungen von Frauen hat und dass es deshalb für die Zukunft eine noch stärkere Gleichstellungsstrategie bedarf, auf regionaler, nationaler und europäischer Ebene.

Auf ein transnationales Thema weist auch Alice Engl hin, die sich mit Grenz­räumen unter Pandemiebedingungen beschäftigt. Grenzregionen haben in Europa die Zusammenarbeit gerade wegen der Grenzschließungen noch stärker symbolisch bekräftigt, aber auch konkrete Maßnahmen der grenzüberschreitenden Zusammen­arbeit ergriffen, vor allem bei den Themen Gesundheit, Kommunikation und Information. Institutionalisierte Formen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, wie Europaregionen und Europäische Verbünde für territoriale Zusammenarbeit (EVTZ), treten besonders als Vermittler/-innen zwischen verschiedenen Systemen hervor. Allerdings gibt es auch Schwächen und Desiderata hinsichtlich der politischen Rolle von Grenzregionen und Europaregionen, die auf europäischer und regionaler Ebene adressiert werden sollten.

Wie Südtirol ist auch das Trentino unvorbereitet vor den Herausforderungen der Pandemie gestanden und hat stark reaktiv und weniger aktiv gehandelt. Dabei ist es zu einer Politisierung der Beziehungen zwischen der Provinz Trient und Regierung in Rom gekommen, wie Marco Brunazzo in seinem Beitrag zum Schluss kommt.

Der zweite Themenblock von Politika 21 beschäftigt sich mit den Gemeinderatswahlen, die wegen der Pandemie vom 3. Mai auf den 20. und 21. September zeitgleich mit dem Verfassungsreferendum zur Reduzierung der Parlamentarier/-innen stattgefunden haben.

Martin Pircher leitet den Themenblock ein und analysiert die Vorwahlen, die 2020 allerdings nur von der Südtiroler Volkspartei (SVP) durchgeführt worden sind. Wo solche erfolgt sind, hat es grundsätzlich positive Auswirkungen auf unterschiedlichen Ebenen gegeben. Florian Gasser gibt einen Gesamtüberblick über die Ergebnisse der Kommunalwahlen. Bei einer leichten Abnahme der Wahlbeteiligung konnte die SVP ihre Position in den Dörfern bei den Bürgermeister/-innen halten und bei den Gemeinderät/-innen sogar etwas ausbauen. Allerdings hat im Vergleich zu 2015 die Anzahl der Gemeinden mit nur einer Liste zugenommen. Wo aber kein Wettbewerb stattfindet, nehmen die weißen und ungültigen Stimmen zu. Deutsche Parteien neben der SVP, italienische Parteien und Bürgerlisten haben im Vergleich zu 2015 Verluste eingefahren.

Giorgio Mezzalira analysiert die Wahlen in den beiden größten Städten Bozen und Meran, vor allem geht er auf die Dynamiken der beiden jeweils antagonistischen Blöcke ein. Er schließt mit den gescheiterten Koalitionsverhandlungen in ­Meran, die zu Neuwahlen führen. In seinem Beitrag geht Hermann Atz der Frage nach, in welchem Umfang es bei den Gemeindewahlen Fortschritte oder Rückschläge in der weiblichen Repräsentation gegeben hat. Das Ergebnis ist sowohl bei den Bürgermeisterinnen als auch Gemeinderätinnen eher ernüchternd, denn die Zunahme gegenüber dem letzten Wahlgang war eher marginal. Die geltenden Quotenregelungen erweisen sich als zu schwach, um daran viel zu ändern. Verena Wisthaler, Sophia Schönthaler und Giorgia Zogu setzen sich mit Migrant/-innen als Kandidat/-innen bei den Südtiroler Gemeinderatswahlen im Vergleich zu 2015 auseinander. Festgestellt werden kann eine leichte Zunahme der Kandidat/-innen, wobei die meisten aus den deutschsprachigen Nachbarländern Österreich, Deutschland und Schweiz kommen, aber nicht nur. Parteien und Listen haben aber vielfach ein rein utilitaristisches Interesse an solchen Kandidat/-innen, um den Wähler/-innenkonsens zu erhöhen, nicht, um deren Themen und Probleme zu artikulieren.

Die Gemeinderatswahlen im Trentino waren unter anderem ein Test darüber, ob der Wahlsieg der Mitte-rechts Koalition bei den Landtagswahlen 2018 nur eine Eintagsfliege war. Die Mitte-links Parteien haben sich in den urbanen Zentren bestätigt, während die Mitte-rechts Koalitionen eher in den ländlichen Gemeinden gepunktet haben, auch wenn sie unter ihren Erwartungen geblieben sind, wie Silvia Bolgherini und Marco Brunazzo zum Ergebnis kommen. Alessia Donà kommt in ihrem Beitrag über die Repräsentativität von Frauen im Trentino zum Schluss, dass diese trotz Einführung von gesetzlichen Quoten keinen essentiellen Durchbruch erlebt haben. Aller­dings steht das Trentino im Vergleich zu Südtirol etwas besser da.

Den Band schließen ein Beitrag von Günther Pallaver zum Verfassungsreferendum im September 2020 und zum Wahlverhalten in Südtirol sowie die Begründung, im Pandemiejahr die Figur der Freiwilligen als Persönlichkeit des Jahres auszuzeichnen.

Der Dank der Herausgeber/-innen geht an die einzelnen Autor/-innen für die gute Zusammenarbeit, an die Subventionsgeber/-innen für die Unterstützung und an die Edition Raetia für die professionelle und unkomplizierte Zusammenarbeit. Für die Übersetzung von Texten ins Italienische, Englische und Ladinische sowie für unterschiedliche Hilfestellungen danken wir ganz herzlich Alexandra Cosima ­Budabin, Katharina Crepaz, Jürgen Runggaldier, Theresia Morandell, Dora Bittesini und Mauro di Vieste.

Elisabeth Alber, Alice Engl und Günther Pallaver

Politica e società al bivio:
Conseguenze della pandemia Covid-19 e elezioni comunali

La pandemia da Coronavirus non è solo una enorme crisi sanitaria, ma ha anche cambiato bruscamente la società globale. Questi cambiamenti non si esauriranno dall’oggi al domani per essere consegnati al passato con la fine della pandemia, ma produrranno i loro effetti per molto tempo a venire.

La pandemia ha fatto milioni di vittime, ha causato la più grande recessione globale dal dopoguerra, i lockdown di varia intensità hanno limitato le nostre vite, alterato profondamente la nostra vita quotidiana e lavorativa, colpito duramente l’economia, distrutto l’esistenza di molte persone, messo in difficoltà pesantemente il sistema scolastico e fatto emergere una serie di debolezze sistemiche. La pandemia, come sempre in una crisi, ha messo in evidenza le disuguaglianze sociali che sono particolarmente evidenti, tra individui e gruppi, tra paesi e continenti.

Politika21 si occupa della politica e della società altoatesina in relazione ai condizionamenti della pandemia e inserisce la gestione della crisi della provincia in un contesto nazionale ed europeo. L’autonomia dell’Alto Adige, soprattutto la sua amministrazione, ha rivelato una serie di debolezze e deficit in questo periodo carico di tensioni a vari livelli. Dopo la crisi economica e finanziaria del 2008 e dopo la crisi dei rifugiati del 2015, la provincia è entrata impreparata nella crisi Covid-19 e, come molti altri paesi, sta navigando a vista. La gestione della crisi basata sulla divisione dei compiti, soprattutto tra lo Stato e la provincia, si fa riferimento al cosiddetto “Sonderweg”, la via speciale altoatesina, è stata molto al di sotto delle aspettative. Le debolezze sistemiche criticate in passato, come quelle del sistema sanitario, non sono state risolte. Allo stesso tempo, la politica altoatesina riguardo alla pandemia è influenzata dal ritorno del fattore nazionale. La gestione della crisi è pianificata a livello nazionale, mentre le dimensioni transnazionali ed europee, importanti non solo per l’Alto Adige, sono largamente trascurate. I tre stati membri della regione europea Tirolo-Alto Adige-Trentino non sono in grado di attuare una strategia comune per combattere la pandemia a causa di questo ritorno alla dimensione nazionale.

I fattori di unicità dell’Alto Adige, come l’efficienza amministrativa o la presa di decisioni chiare, si sono ridimensionati. Di conseguenza, anche il capitale sociale che è centrale per qualsiasi sistema politico, cioè la fiducia e il rapporto di fiducia tra la politica e la popolazione, è stato gravemente eroso. Tuttavia, in una pandemia, non sono solo i politici ad avere delle responsabilità, ma anche la popolazione. Resta da vedere se la pandemia rappresenterà un punto di svolta. In ogni caso rappresenta un’opportunità, come viene a più riprese sottolineato nei singoli contributi.

Fino ad oggi, ogni numero di Politika ha aperto con una valutazione critica dell’anno appena passato, in versione bilingue. In futuro pubblicheremo questa rassegna solo nella lingua dell’autore/autrice, alternando la lingua di anno in anno. A causa della pandemia ancora in atto, quest’anno non abbiamo preparato una valutazione politica dell’Alto Adige, ma abbiamo allargato il nostro sguardo sul mondo.

Nella sua valutazione critica, il noto politologo Gianfranco Pasquino analizza il nesso tra la pandemia e i sistemi politici. Da una prospettiva globale, si può dire che la pandemia non ha colpito né il sistema parlamentare né quello presidenziale. Per quanto riguarda l’Europa, si può affermare che la pandemia non può essere confinata al livello dello stato nazionale, ma richiede una risposta europea. Infine, la pandemia, secondo l’autore, rafforza il processo di integrazione europea.

Elisabeth Alber e Tiziano Zgaga mostrano, da una parte, le principali caratteristiche della gestione italiana della pandemia e la capacità di azione delle regioni e delle province autonome. Dall’altra parte, analizzano le principali dinamiche delle politiche di contrasto altoatesine alla pandemia. Come altrove, la provincia è stata inizialmente lenta a rispondere allo scoppio della pandemia. Si sperava molto nella via speciale dell’Alto Adige nella lotta contro la pandemia, seguita con interesse a livello internazionale, ma è definitivamente fallita nel febbraio 2021, finendo con il terzo lockdown.

Federico Boffa, Francesco Ravazzolo e Mirco Tonin si occupano degli interventi dello stato e della provincia altoatesina nell’economia. Secondo gli autori, il successo di tali misure non dipende solo dalle autorità pubbliche, ma anche dal comportamento della popolazione. Tuttavia, è necessario andare oltre gli strumenti tradizionali. Per quanto riguarda la situazione economica e il mercato del lavoro in Alto Adige nella pandemia, Stefan Perini vede un enorme processo di distruzione creativa secondo il modello di Joseph Schumpeter. In questo modo l’Alto Adige potrebbe ottenere l’impulso di produttività di cui ha bisogno per assicurare in modo sostenibile la competitività della provincia. Katharina Crepaz e Susanne Elsen vanno nella stessa direzione, vedendo nella crisi di Covid-19 opportunità di innovazione sociale, trasformazione e empowerment anche in Alto Adige. In questo contesto, le potenzialità di innovazione e gli impatti sociali devono essere presi in considerazione in tutte le decisioni politiche. A questo si ricollega anche il saggio di Michela Morandini sulla pandemia da una prospettiva di genere. Arriva alla conclusione non sorprendente che la pandemia ha avuto un impatto sorprendentemente negativo sulle condizioni di vita delle donne e che una strategia di uguaglianza di genere ancora più forte è quindi necessaria per il futuro, a livello regionale, nazionale ed europeo.

A una questione transnazionale fa riferimento anche Alice Engl, che si occupa delle zone di confine sotto le restrizioni pandemiche. Le regioni di confine in Europa hanno rafforzato simbolicamente la cooperazione in modo ancora più forte proprio a causa della chiusura delle frontiere, ma hanno anche adottato misure concrete di cooperazione transfrontaliera, soprattutto nei settori della salute, della comunica­zione e dell’informazione. Le forme istituzionalizzate di cooperazione transfron­taliera, come le regioni europee e i gruppi europei di cooperazione territoriale (GECT), sono particolarmente importanti come intermediari tra i diversi sistemi. Tuttavia, ci sono anche debolezze e desiderata riguardo al ruolo politico delle regioni di confine e delle regioni europee, che dovrebbero essere affrontati a livello europeo e regionale.

Come l’Alto Adige, il Trentino era impreparato alle sfide della pandemia e ha agito in modo reattivo piuttosto che attivo. Questo atteggiamento ha portato a una politicizzazione delle relazioni tra la Provincia autonoma di Trento e il governo di Roma, come evidenzia Marco Brunazzo nel suo articolo.

Il secondo blocco tematico di Politika21 riguarda le elezioni comunali che, a causa della pandemia, sono state spostate dal 3 maggio al 20 e 21 settembre, contemporaneamente al referendum costituzionale sulla riduzione del numero dei parlamentari.

Martin Pircher introduce il blocco tematico e analizza le elezioni primarie, che nel 2020, tuttavia, sono state tenute solo dalla Südtiroler Volkspartei (SVP). Dove ciò è avvenuto, ci sono stati fondamentalmente effetti positivi a diversi livelli. Florian Gasser fa una panoramica generale dei risultati delle elezioni comunali. Con una leggera diminuzione dell’affluenza alle urne, la SVP è stata in grado di mantenere la sua posizione dominante nei piccoli centri riguardo ai sindaci e persino di ampliare leggermente la sua posizione riguardo ai consiglieri comunali. Tuttavia, rispetto al 2015, il numero di comuni con una sola lista è aumentato. Ma dove non c’è competizione, le schede bianche e nulle aumentano. Partiti tedeschi, eccezion fatta per la SVP, partiti italiani e liste civiche hanno registrato perdite rispetto al 2015.

Giorgio Mezzalira analizza le elezioni nelle due maggiori città, Bolzano e Merano; in particolare guarda alle dinamiche dei due rispettivi blocchi antagonisti che si sono affrontati. Conclude con le trattative per le coalizioni governative fallite a ­Merano, dove si andrà nuovamente alle urne.

Nel suo contributo, Hermann Atz si occupa della questione se ci siano stati dei progressi oppure battute d’arresto nella rappresentanza femminile in seguito alle elezioni comunali. Il risultato è piuttosto deludente sia per le donne sindaco che per le donne in consiglio comunale, poiché l’aumento rispetto all’ultima tornata elettorale è stato piuttosto marginale. Gli attuali regolamenti sulle quote si stanno dimostrando troppo deboli per garantire dei cambiamenti. Verena Wisthaler, Sophia Schönthaler e Giorgia Zogu si occupano del tema dei migranti in quanto candidati alle elezioni comunali in Alto Adige rispetto al 2015. Si può osservare un leggero aumento del numero di candidati, la maggior parte dei quali proviene dai paesi vicini di lingua tedesca, Austria, Germania e Svizzera, ma non solo. Tuttavia, i partiti e le liste hanno spesso un interesse puramente utilitaristico per tali candidati al fine di aumentare il consenso elettorale, e non per articolare le loro tematiche e i loro problemi.

Le elezioni comunali in Trentino sono state, tra l’altro, un test per capire se la vittoria elettorale della coalizione di centrodestra alle elezioni politiche del 2018 sia stata solo un fuoco di paglia. I partiti di centro-sinistra si sono confermati nei centri urbani, mentre la coalizione di centro-destra è riuscita a confermarsi nei comuni ­rurali, anche se al di sotto delle aspettative, come concludono Silvia Bolgherini e Marco Brunazzo. Alessia Donà, nel suo contributo sulla rappresentatività delle donne in Trentino, sottolinea che, nonostante l’introduzione delle quote di genere, esse non hanno portato ad una svolta significativa. Tuttavia la situazione del Trentino è leggermente migliore rispetto a quella dell’Alto Adige.

Il volume si conclude con un contributo di Günther Pallaver sul referendum costituzionale del settembre 2020 e sul comportamento elettorale in Alto Adige, nonché con la motivazione per l’assegnazione alla figura dei “Volontari” come Personalità politica dell’Anno nell’anno pandemico del 2020.

Le curatrici ed il curatore desiderano ringraziare i singoli autori e le singole autrici per la loro eccellente collaborazione, gli sponsor per il loro sostegno e Edition Raetia per la ottima collaborazione, professionale e senza complicazioni. Per la traduzione dei testi in italiano, inglese e ladino e per vari supporti si ringraziano Alexandra Cosima Budabin, Katharina Crepaz, Jürgen Runggaldier, Theresia ­Morandell, Dora Bittesini e Mauro di Vieste.

Elisabeth Alber, Alice Engl e Günther Pallaver

Politica y sozietà te na fasa de mudazion:
Cunseguënzes dla pandemia dl covid-19 y la veles de chemun

La pandemia dl coronavirus ne n’ie nia mé na gran crisa n cont dla sanità y dl sistem saniter, ma la à nce mudà da n mumënt al auter la sozietà dl mond. Chisc mudamënc ne finerà nia via te n colp cun la fin dla pandemia, ma fajerà si fazion mo plu giut.

La pandemia à gaujà milesc de morc, purtà ala plu gran rezescion mundiela tl tëmp do la viera, i lockdown de intensità desvaliva à limità nosta vita, mudà nia puech nosta vita da uni di y de lëur, purtà a n dann nia da puech dl’economia, ruinà ejistënzes, purtà deficulteies tl sistem dla scola, mustrà su n grum de deblëzes de nosc sistem. La pandemia à, coche per uni crisa, mustrà su la desvalivanza danter persones y grupes de persones y danter stac y cuntinënc.

Politika 21 se dà ju cun la politica y la sozietà de Südtirol tla situazion de pandemia y se cunfruntea cun la crisa te n cuntest statel y europeich. L’autonomia de Südtirol, dantaldut l’aministrazion, à te chësta situazion de stress mustrà su na lingia de defec y mancianzes. Do la crisa economica y finanziera dl ann 2008 y la crisa di muciadives dl ann 2015 ie la provinzia unida cunfrunteda zënza preavis cun la crisa dl covid-19 y tol coche trupa d’autra regions y d’autri stac mé plu dezijions da di a di. L se spartì su l management dla crisa danter stat y provinzia, cunesciù nce coche streda de Südtirol, ne n’à nia arjont cie che n se aspitova. I defizic tl sistem auzei ora tl passà, coche chëi tl sistem dla sanità ne n’ie nia unii refurmei. Tl medem mumënt ie la politica sudtiroleja dl coronavirus senieda da n se n jì de reviers a na politica naziunela. L management dla crisa ie planificà a livel naziunel, dla dimenscions sëura i stac ora y europeiches, che ne n’ie nia mé de mpurtanza per l Südtirol, ne vëniel nia tenì cont. La trëi regions dla euregio Tirol-Südtirol-Trentin ne possa nia cumbater deberieda la pandemia per gauja de chësc jì de reviers a n livel naziunel.

I ponc de forza de Südtirol, coche per ejëmpl l’aministrazion efizienta o l dé dant dezijions tleres, ie deventei de manco. Cun chësc iel unì smendrà nce n pont zentrel per uni sistem politich de vieres dla cumenanza: la crëta y l raport de crëta danter politica y populazion. Sambën se damanda la pandemia nia mé dala politica, ma nce dala populazion de se tò si respunsabltà. Sce la pandemia cumporta n scumenciamënt de n’epoca nueva saral permò da udëi. A uni maniera pietela na puscibltà, coche l vën mustrà su ti singuli articuli.

Nchina ncuei univel metù man te uni edizion dla Politika cun na valutazion critica dl ann dant te doi rujenedes. Tl daunì unirà chësta sëuravijion mé plu publicheda tla rujeneda dl autëur/dla autëura, mudan ju rujeneda uni ann. Pervia dla pandemia ne n’ons chëst ann nia na sëuravijion spezifica dl Südtirol, ma plu globela.

L politologh cunesciù Gianfranco Pasquino analisea te chësc cuntribut l liam danter pandemia y sistem politich. Udù a n livel globel se lascel usservé che la pandemia ne n’à nfluenzà no i sistems parlamenteres no chëi presidenziei. Per cie che à da nfé cun l’Europa possen dì che la pandemia ne se lascia nia limité a n stat naziunel, ma la se damanda na resposta europeica. Aldò dl autëur cumporta la pandemia n pruzes de integrazion europeich plu sterch.

Elisabeth Alber y Tiziana Zgaga mostra su de un n viers i ponc de basa dl management dla pandemia talian y l savëi da se muever y tò dezijions dla regions y provinzies autonomes. Dal’autra pert vales a analisé la dinamiches plu mpurtantes dla politica sudtiroleja dl coronavirus. Coche nzaul d’auter à la provinzia tl prim mustrà na reazion pëigra sun l unì su dla pandemia. La politica se aspitova truep dala streda de Südtirol n cont de ti jì permez ala pandemia, ma chësta ne n’à definitivamënter de fauré 2021 nia purtà si fruc y ie jita a finé tl terzo lockdown.

Federico Boffa, Francesco Ravazzolo y Mirco Tonin se dà ju cun la ntervenzions dl Stat y dla Provinzia de Bulsan tl’economia. L suzes de mesures coche chëstes depënd aldò di autëures nia mé dala man publica, ma nce dal cumpurtamënt dla populazion. Sambën iel de bujën de jì sëura i strumënc tradiziunei ora. N cont dla situazion economica y dl marcià dl lëur te Südtirol ntan la pandemia vëija Stefan Perini n gran pruzes de desdruda dl crià aldò de Joseph Schumpeter. Cun chësc pudëssa Südtirol giapé na sburdla de produtività che l adrova per mantenì la capazità per pudëi tenì permez ala cuncurënza de marcià. Tla medema direzion va la argumentazions de Katharina Crepaz y Susanne Elsen, che vëija tla crisa dl covid-19 pusciblteies de inuvazion soziela, de trasfurmazion y de empowerment, nce te Südtirol. Tlo muessel pra uni dezijion politica unì tenì cont dl putenziel inuvativ y dla cunseguënzes sozieles. Te chësc cuntest se muev nce l cuntribut de Michela Morandini sun la pandemia dl coronavirus ududa dala perspetiva dl‘ëiles y di ëi. Ëila ruva a na cuntlujion che fova da se aspité: che la pandemia à n nflus scialdi negatif sun la cundizions de vita dl’ëiles y perchël adroven tl daunì na miëura strategia de valivanza a livel regiunel, statel y europeich.

N tema transnaziunel mostra nce su Alice Engl, che se dà ju cun raions de cunfin te situazions de pandemia. Regions de cunfin à te Europa auzà ora a na maniera simbolica mo deplù la culaburazion per gauja di cunfins stluc y à nce metù n droa mesures de culaburazion sëura i cunfins ora, dantaldut per cie che à da nfé cun la sanità, la comunicazion y la nfurmazion. Formes istituzionalisedes de culaburazion sëura i cunfins ora, coche la Regions europeiches y la Lies europeiches de Cooperaziun teritoriala (LECT), ie te chësc cajo mediatëures danter i sistems desvalives. Sambën iel nce defizic y dejideresc n cont dla politica che tol ite raions de cunfin y Regions europeiches, ma chisc ie da purté dant a livel europeich y regiunel.

Coche l Südtirol ie nce l Trentin unì tucà ora de nia dala ndesfidedes dla pandemia y à reagì plu reatif che no atif. Te si cuntribut ruva Marco Brunazzo ala cuntlujion che l ie unì a se l dé na pulitisazion dla relazion danter la provinzia de Trënt y l Guviern a Roma.

La segonda pert de Politika 21 se dà ju cun la veles de chemun che ie unides sburdledes per gauja dla pandemia dai 3 de mei ai 20 y 21 de setëmber deberieda cun l referendum costituzionel sun l smendré dl numer di/dla parlamenteres.

L prim cuntribut sun chësta tematica ie de Martin Pircher che analisea la prelites che tl 2020 ie unides metudes a jì mé dal Partit Populer dl Südtirol (SVP). Ulache les ie unides metudes a jì, fovel dlonch da udëi cunseguënzes positives a livei desvalives. Florian Gasser dà na sëuravijion di resultac dla veles de chemun. Nce sce l ie jit manco jënt a lité à la SVP pudù ti pitli luesc tenì si posizion n cont di ambolc/dla amboltes y n cont di/dla cunselieres nchinamei aumenté l numer. L ie da tenì prejënt che n cunfront al 2015 fovel te de plu chemuns mé plu una na lista. Ulache l ne n’ie deguna cuncurënza aumënta nce l numer de zedules de vela blances o che ne vel nia. Partic tudësc dlongia la SVP, partic talians y listes ziviches à perdù n cunfront al 2015.

Giorgio Mezzalira analisea la veles tla doi majera ziteies, Bulsan y Maran, y l cëla dantaldut ala dinamica dla doi pertes che se à prejentà una contra l’autra. Ël stluj ju cun la tratatives de coalizion de Maran nia jites a bon fin, che cumporta veles nueves. Te si cuntribut ti va Hermann Atz do ala dumanda tant che la veles de chemun à cumpurtà n prugres o regres per la reprejentanza dl’ëiles. Sibe l resultat n cont dla amboltes che dla cunselieres ie na delujion, ajache les à pudù n cunfront ala ultima veles mé davanië leprò puech. La regules de cuota n chësc cont se desmostra massa dëibles per mudé velch. Verena Wisthaler, Sophia Schönthaler y Giorgia Zogu se dà ju cun migranc/migrantes sciche candidac/candidates pra la veles de chemun te Südtirol n cunfront al 2015. N possa dì che l ie stat vel’ candidat/candidata mplu, scebën che la majera pert ruva dai stac de rujeneda tudëscia ujins coche Austria, Paejes Tudësc y Svizra, ma nia mé. Partic y listes à suvënz n nteres unilaterel a avëi chisc candidac/chësta candidates, per aumenté l cunsëns di/dla litadëures, ma nia per se dé ju cun si temesc y problems.

La veles de chemun tl Trentin ie states danter l auter n test sce la vënta dla coalizion de zënter-man drëta do la veles dl Cunsëi Provinziel fova mé n cajo. I partic de zënter-man ciancia à pudù cunfermé si resultac tla ziteies ntan che la coalizion de zënter-man drëta la à fata ca plutosc ti pitli luesc, nce sce i ne n’à nia arjont i resultac che i se ova tëut dant, aldò dla cuntlujions de Silvia Bolgherini y Marco Brunazzo. La cuntlujion dl cuntribut de Alessia Donà n cont dla reprejentanza dla ëiles, ie chëla che nce sce l ie unì metù n droa cuotes legheles ne n’à chëstes nia purtà si fruc. L Trentin à n miëur resultat n cunfront al Südtirol.

L liber stluj ju cun l cuntribut de Günther Pallaver n cont dl referendum costituzionel de setëmber 2020 y cun l cumpurtamënt de vela te Südtirol, coche nce cun la mutivazion de avëi unerà tl ann dla pandemia la figura dl ulenter/dla ulentera coche persunalità politica dl ann.

L/Ia editëures ti sënt gra ala y ai autëures per la bona culaburazion, ai/ala sustenidëures per si sustëni y ala Edition Raetia per la culaburazion prufesciunela y da plajëi. Per la traduzion di tesc´ tl talian, nglëisc y ladin coche nce per aiuc desvalives ti sentions gra de cuer a Alexandra Cosima Budabin, Katharina Crepaz, Jürgen Runggaldier, Theresia Morandell, Dora Bittesini y Mauro di Vieste.

Elisabeth Alber, Alice Engl y Günther Pallaver